Zusammenfassung
Heutzutage mag es für einen deutschen Unternehmer befremdlich wirken, wenn man die Frage stellt, ob er sich Kinderarbeit in seiner Firma vorstellen könnte. Er würde sicherlich auch ohne pädagogische Grundausbildung auf die psychosoziale Verletzlichkeit von Kindern, ihr gesetzlich verbürgtes Recht auf eine gesunde Entwicklung und auf die Kindheit als eine eigenständige Phase verweisen, deren Bildungspotenzial sich besonders im freien Spiel entwickeln kann. Doch was wir in Deutschland seit rund 150 Jahren hinter uns gelassen haben, ist in aufstrebenden Schwellenländern heute noch gang und gäbe. Kindheit ist überhaupt für manche Wissenschaftler nichts Selbstverständliches, sondern eine gesellschaftshistorische Errungenschaft, die es bis ins späte Mittelalter noch gar nicht gegeben haben soll. Diese Sicht auf Kindheit, als eine Phase des kleinen, schwächlichen Erwachsenseins, änderte sich erst mit Beginn des 16. Jahrhunderts, als Reformatoren wie Martin Luther 1519 in einer flammenden Rede für die hohe Bedeutung der Erziehung warben oder pädagogische Vordenker wie Johann Amos Comenius bereits eine systematische Didaktik für die häusliche Kleinkinderziehung entwarfen.
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Buchenau, P., Moll, C., Rosenkranz, A. (2014). Entstehung und Geschichte. In: Chefsache Betriebskita. Springer Gabler, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-03590-7_2
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