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Deutsches Archäologisches Institut [Hrsg.]; Archäologisches Institut des Deutschen Reiches [Hrsg.]
Jahrbuch des Deutschen Archäologischen Instituts: JdI — 3.1888

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Robert, Carl: Beiträge zur Erklärung des pergamenischen Telephos-Frieses, 6-7
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Furtwängler, Adolf: Studien über die Gemmen mit Künstlerinschriften, [1]
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https://doi.org/10.11588/diglit.36646#0117

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in seiner Königsstadt Pergamon einen Tempel und einen Cult stiftet, jenen Cult des
Dionysos von dem uns die Inschriften melden C Die Gründung dieses
Tempels, die erste Feier des Dionysosfestes im Gebirge würde der denkbar passendste,
die wechselvollen Ereignisse unter einem einheitlichen Gesichtspunkt zusammenfassende
Abschlufs sein für diese Bilderchronik von des Telephos Thaten und Leiden.
Berlin, an den Palilien. C. Robert.

STUDIEN ÜBER DIE GEMMEN MIT
KÜNSTLERINSCHRIFTEN.
Die Studien, welche ich hier veröffentliche, wurden veranlagt durch die Vor-
arbeiten, die ich seit einigen Jahren zu einem neuen wissenschaftlichen Cataloge
der Berliner Gemmensammlung zu machen im Begriff bin. Indem ich hier zunächst
die durch Inschriften ihrer Verfertiger ausgezeichneten Gemmen behandle, betrete ich
das anerkannt schwierigste Gebiet der immer schwierigen Forschung über die an-
tiken geschnittenen Steine. Es bestimmt mich dazu und ermuthigt mich die Er-
wägung, dafs nur sehr Wenigen die äufseren Verhältnisse gestatten, an der For-
schung in diesem Zweige der Denkmäler theilzunehmen, und dafs diese Wenigen
deshalb wohl die Pflicht haben, mitzutheilen, was sie zur Förderung unserer Kennt-
nifs glauben beibringen zu können, auch wenn es nichts abgeschlossenes ist. Jene
Wenigen aber sind diejenigen, die eine bedeutendere Sammlung von Originalen
geschnittener Steine, sowie grofse Sammlungen von Abdrücken täglich ungehindert
benutzen können. Denn wie Jeder weifs, der diesen Studien näher getreten ist,
erreicht das Auge nur durch beständige Übung die Fähigkeit, zu einem in diesem
Zweige der Wissenschaft fördernden Urtheile zu führen. Vor allem aber wird es
die Pflicht jener Wenigen sein, die ihnen zugänglichen Originale sorgfältiger Prüfung
zu unterziehen. Dafs hierdurch selbst bei einer so bekannten öffentlichen Sammlung
wie der Berliner, Manches gefördert werden kann, hoffe ich im Folgenden zu zeigen.
Ungleich mehr darf man aber erwarten, wenn Jemand einmal die bedeutenderen
Privatsammlungen durchforschen wird.
Die Arbeit hat auf diesem Gebiete der Denkmälerkunde lange geruht, indem seit
Brunn's 185p erschienenerBehandlung der Künstlergemmen im 2. Bande seiner Geschichte
der griechichen Künstler Niemand etwas gröfseres in dieser Richtung veröffentlicht hat.
Brunn selbst sprach es aber sehr deutlich aus, dafs seine Untersuchung keine abschliefsen-
de sein konnte und forderte »diejenigen, denen die Htilfsmittel zu Gebote stehen^, zu
weiterer Arbeit auf diesem Gebiete und namentlich zu »Detailuntersuchungen« auf'.
**) Jahrb. der k. preufs. Kunstsamml. IX, S. 88. die ihm zu Gebote stehenden relativ geringen
i) Gesch. d. gr. Künstler II, S. 405 f- Vgl- über Hülfsmittel p. VI.
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