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Deutsches Archäologisches Institut [Hrsg.]; Archäologisches Institut des Deutschen Reiches [Hrsg.]
Jahrbuch des Deutschen Archäologischen Instituts: JdI — 7.1892

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Hartwig, Paul: Zu dem epiktetischen Silen auf der Kline
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https://doi.org/10.11588/diglit.37649#0128
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ZU DEM EPIKTETISCHEN SILEN AUF DER
KLINE
(Jahrbuch 1891 Tafel 5, 1 S. 250 h)
Merkwürdigerweise fanden sich rasch nach einander
zwei weitere Repliken des Silens auf der Kline, beide im
Innern von Schalen des Epiktetischen Kreises.
Die eine, zum Teller verschnitten, befindet sich in
Museo Etrusco zu Florenz 2274. Höhe 0,023. Beistehend mit
gütiger Erlaubnifs von A. Milani in 3/5 der Originalgröfse ab-
gebildet. Die Haarcontur des Silens ist geritzt.
Von der anderen sind nur zwei Fragmente erhalten,
die Eugen Petersen kürzlich in Rom erwarb und die mir gütigst zur Veröffent-
lichung überlassen wurden. Für die Zeichnung der Fragmente, welche beistehend
gleichfalls in 3/5 der Gröfse des Originals abgebildet sind, bin ich F. Hauser zu
Danke verpflichtet. Die Reste einer Inschrift auf dem Fragmente PA lassen zwar
zunächst an ein 'HO PAH KAVOV denken, aber dem Stile der Zeichnung nach wäre



es auch sehr wohl möglich, sie zu PA(M(DAI07 EPOIE^EN) zu ergänzen. Der
Haarcontur des Silens ist thongrundig ausgespart.
Der Vergleich der beiden neuen Darstellungen mit der des Epiktet setzt
den höheren Werth dieser letzteren in helles Licht: beide neue Repliken erscheinen
als Nachahmungen der Epiktetischen Idee und so bestätigt sich an diesem einzelnen
Beispiele aufs Neue, dafs Epiktet für den fähigsten Künstler des älteren Kreises der
rotfigurig malenden Meister der Schale zu gelten hat.
Rom. P. Hartwig.
 
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