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Deutsches Archäologisches Institut [Hrsg.]; Archäologisches Institut des Deutschen Reiches [Hrsg.]
Jahrbuch des Deutschen Archäologischen Instituts: JdI — 5.1890

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Schöne, Richard: Zu Hyginus und Hero
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https://doi.org/10.11588/diglit.37651#0081
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ZU HYGINUS UND HERO.
Hyginus Fab. CXVI erzählt die Sage von Nauplios folgendermafsen: Ilio
captö et divisa praeda Danai cum domuni re dir ent, ira deorum quod fana spoliaverant
et quod Cassandram Aiax Locrus a signo Palladio abripuerat, tempestate et flatibus
adversis ad saxa Capharea naufragium fecerunt, in qua tempestate Aiax Locrus
fulmine est a Minerva ictus; quem fluctus ad saxa illiserunt, unde Aiacis petrac simt
dictae. Caeteri noctu cum fidem deorum implorarent, Nauplius audivit sensitque tempus
venisse ad persequendas filii sui Palamedis iniurias. Itaque tanquam auxilium ns
afferret facem ardentem eo loco extidit, quo saxa acuta et locus perimlosissimus erat.
Illi credentes humanitatis causa id factum, naves eo duxemmt; quo facto plurimae earum
confractae sunt militesque plurimi cum ducibus tempestate occisi sunt, meinbraqiie eorum
cum visceribus ad saxa illisa sunt. Si qui autem potuerunt ad terram natare, a
Nauplio interficiebantur. At Ulyssem ventus detulit ad Marathonem, Menelaum in
Aegyptum; Agamemnon cum Cassandra in patriam pcrvenit. Welcher (Griech. Trag. I
S. 184h) und Nauck [trag. gr. fr.2 S. 223 f.) erkennen in dieser Erzählung den In-
halt der Sophokleischen Tragödie Naurdtoc llupzasuc, in dem sie die auf den Tod
des Ajax bezüglichen Sätze ausscheiden. Die erhaltenen Bruchstücke geben keinen
Anhalt zur Entscheidung der Frage,, ob Hygins Bericht zu der Sophokleischen
Dichtung in näherer Beziehung steht. Bemerkenswerth aber ist, dafs sich eine andere
etwas ältere Darstellung der Sage des Nauplios erhalten hat, welche noch unmittel-
barer als Hygin, seine Rache an den Griechen mit dem durch Athena herbeige-
führten Tode des locrischen Ajax in Verbindung bringt.
Der zweite Theil der Schrift Hero’s über Automaten, welcher von den axaxa
auTojxaxa handelt, giebt in Anlehnung an eine Schrift Philo’s von Byzanz 1 die genaue
Beschreibung eines mechanischen Theaters in Gestalt eines von zwei Thürflügeln ge-
schlossenen irivag, welches die Rache des Nauplios in verschiedenen Bildern darstellte.
Es genügt für den vorliegenden Zweck, die an der Spitze dieser Beschreibung
stehende kurze Inhaltsangabe hier zu wiederholen2 S. 264, 39: xaif a os Ttpos&surjv sptu

■) Dieses Sachverhältniss hat Fr. Haase (unter
‘Philon’ bei Ersch u. Gruber XXIII S. 432) er-
kannt, und die darauf bezügliche Stelle des Hero
verbessert. Prou (in der in der folgenden Anm.
angeführten Abhandlung S. 125f.) vertritt die-
selbe Ansicht, während Martin [Recherches sur
la vie et les ouvrages d’Heron d’Alexandrie S. 25
Anm. 4; S. 41 Anm. 1 ; S. 48) das Richtige ver-
kannt hat.
2) Die Schrift ist im Urtext nur einmal gedruckt
bei Thevenot, Mathematici veteres Paris 1693

S. 243—274. Das zweite Buch hat mit franzö-
sischer Übersetzung und Erläuterungen wieder-
holt V. Prou, Memoires presentes par divers savants
a 1’Academie des inscr. 74« Serie IX 1884 S. 117
bis 274, eine Bearbeitung durch die der Text kaum
gewonnen hat. Prou benutzt sieben Pariser
Handschriften, von denen drei für den Tlievenot-
schen Druck Vorgelegen haben, vier nebst einem
inzwischen untergegangenen Strafsburger Codex
(beschrieben bei Wesclrer, Poliorcetique des Grecs
S. XXXV f.) von Fr. Haase untersucht und z. Th-
 
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