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Deutsches Archäologisches Institut [Hrsg.]; Archäologisches Institut des Deutschen Reiches [Hrsg.]
Jahrbuch des Deutschen Archäologischen Instituts: JdI — 13.1898

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Richter, Otto: Der Castortempel am Forum Romanum
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Hübner, Emil: Die Büste von Ilici: Vortrag, gehalten in der Sitzung der archäologischen Gesellschaft vom 3. Mai 1898
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https://doi.org/10.11588/diglit.39819#0126
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Hübner, Die Büste von Ilici.

II4

beiden Stücken; sie sind weder auf dem Stück links (ich ziehe nur den im Original
erhaltenen Bruchteil in Betracht) noch auf dem rechts Quadrate, sondern Recht-
ecke; auf dem linken Stück aber läuft die längere Seite dieser Rechtecke von
Norden nach Süden, auf dem rechts von Osten nach Westen. Das sind so starke
Abweichungen in der Zeichnung innerhalb eines und desselben Gebäudes,
dafs man es O. Marucchi wirklich nicht verdenken kann, wenn er 1882 meinte, das
neu gefundene Stück gehöre einer anderen Forma urbis an. Daran wird man ja
schwerlich festhalten wollen, um so sicherer aber kann man behaupten, dafs der
Arbeiter, der diesen Tempel auf den Marmor ritzte, mit einer ganz unerhörten
Liederlichkeit gearbeitet hat, vielleicht in der Meinung, dafs seine Fehler durch die
Bemalung, die der Plan jedenfalls gehabt hat, verdeckt wurden. Ich halte es unter
diesen Umständen nicht für ausgeschlossen, dafs das Original, nach dem er arbeitete,
von ihm auch hinsichtlich des Treppenaufganges liederlich wiedergegeben worden ist,
dafs die auf demselben vorgezeichnete Plattform der Rednerbühne zu einem dem Qua-
drate sich nähernden Rechteck zusammengeschrumpft ist, und er sich auch nicht die
Mühe gegeben hat, die seitlichen Aufgänge und die Haupttreppe durch verschieden
gerichtete Linien zu charakterisieren.
Berlin. Otto Richter.

DIE BÜSTE VON ILICI.
Vortrag, gehalten in der Sitzung der archäologischen Gesellschaft vom 3. Mai 1898.

Am 4. August des vorigen Jahres ist an der Ostküste Spaniens, an der
Stelle des alten Ilici, der Alcudia bei dem heutigen Elche, das durch seinen Palmen-
wald berühmt ist, ein Denkmal gefunden worden, das unter den Funden aus vor-
römischer Zeit, die bisher auf der Halbinsel gemacht worden sind, unbezweifelt den
ersten Platz einnimmt.
Die erste Kunde davon erhielt ich, in einem Brief vom 9. August 1897,
also gleich nach dem Funde, durch einen meiner treuen Korrespondenten, Herrn
Pedro Ibarra y Ruiz in Elche, den Bruder des verstorbenen Aureliano Ibarra y Man-
zoni, der sich durch eine Geschichte seiner Vaterstadt verdient gemacht hat
(Corp. Inscr. Lat. II S. 957). Mit dem Briefe sandte Hr. Ibarra drei kleine, aber
wohlgelungene Photographien, die sogleich die Bedeutung des P'undes erkennen
liefsen. Zwei von ihnen sind auf S. 115 (Fig. 1 und 2), die dritte auf S. 116 (Fig. 3),
wiederholt.
 
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