Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Deutsches Archäologisches Institut [Hrsg.]; Archäologisches Institut des Deutschen Reiches [Hrsg.]
Jahrbuch des Deutschen Archäologischen Instituts: JdI — 12.1897

DOI Artikel:
Malʹmberg, Vladimir Konstantinovič: Zum Westgiebel des Parthenon
DOI Artikel:
Kekulé von Stradonitz, Reinhard: Über das Peliadenrelief in den Königlichen Museen zu Berlin
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.39821#0108
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Kekule von Stradonitz, Das Peliadenrelief in den Königl. Museen zu Berlin.

Iris gewissermafsen als weiblicher Hermes ohne Schulterflügel, nur mit Flügel-
schuhen versehen dargestellt wurde. Eine solche Iris, nicht Hermes, wie dies klar
aus der weifsen Farbe hervorgeht, haben wir auf einer von Winter edirten Scherbe
zu erkennen20. Ein kurzes Gewand und Flügelschuhe trug gewifs auch die Iris der
Frangoisvase21.
Jurjew (Dorpat). W. Malmberg.

ÜBER DAS PELIADENRELIEF IN DEN KÖNIG-
LICHEN MUSEEN ZU BERLIN.
E. Loewy hat im Bullettino della Commissione Archeologica Comunale di
Roma Serie qainta, Anno XXV (1897) S. 42—50 die viel erörterte Frage nach der
Echtheit oder Unechtheit des Berliner Peliadenreliefs einer neuen Erörterung unter-
zogen1. Er kommt zu dem Schlufs, dafs das Berliner Relief nicht antik sein könne,
sondern eine von einem Bildhauer der Renaissance verfertigte Copie einer antiken
Vorlage sei, und er fafst dieses Ergebnis in die Worte: »Se dunque il rilievo di
Berlino perde il valore di una replica antica della composizione, acquista invece
un interesse di altro genere come una delle prime e forse la prima riproduzione
di scultura antica pervenutaci dal rinascimento, che non voglia essere altro che
copia pura e semplice, esatta anche nelle misure. E fu, tra tante sculture antiche
di cui giä allora abbondava Roma, un’ opera guasta e scheggiata di scalpello attico,
che fece nascere il desiderio d’una tale copia: omaggio significante che il rinasci-
mento rese all’ incancellabile fascino delle forme attiche.«

er sich auf das kurze Gewand (p. 239) »la Tunique
courte convient mieux a Iris qu’a Nice«; wenn
er aber weiter als kurzgewandet auch die Figur
Gerhard, A. V. XLVI anführt, so ist er im Irr-
thum, denn diese trägt einen aufgerafften Chiton.
In beiden Fällen sind aber die Flügelschuhe für
Iris entscheidend. Die in Anm. 2 und 3 von
Stephani angeführten Niken gehören einer späten
Zeit an und beweisen nichts für die Epoche
eines Pheidias.
20) Athen. Mittheil. 1889 Taf. 1.
21) Wenn Trendelenburg die oben erwähnte Iris
schon gekannt hätte, so hätte ihn die Flügel-
losigkeit der Iris auf der Frangoisvase nicht be-
fremdet. Arch. Zeit. S. 130 Anm. 1. Vergl. auch
die archaische Iris in Roscher’s mythol. Lexikon

Sp. 349 Fig. 6.
’) Friederichs bei Benndorf und Schöne, Beschrei-
bung der antiken Bildwerke des Lateranensischen
Museums (Leipzig 1867) S. 64. Conze in den
historischen und philologischen Aufsätzen, E. Cur-
tius gewidmet (Berlin 1884) S. 97—104. Kern
und Michaelis in dem Jahrbuch des archäolo-
gischen Instituts III (1888) S. 68 — 72 und S. 225
—229. L. Bloch, Griechischer Wandschmuck
(München 1895) S. 48. — [Conze] Beschreibung
der antiken Skulpturen in den Königl. Museen
(Berlin 1891) No. 925 S. 375 f. — Photogra-
phien des Reliefs sind in den Königl. Museen
käuflich und aufserdem durch die Firma Mertens
in Berlin zu beziehen.
 
Annotationen