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Deutsches Archäologisches Institut [Hrsg.]; Archäologisches Institut des Deutschen Reiches [Hrsg.]
Jahrbuch des Deutschen Archäologischen Instituts: JdI — 22.1907

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Studniczka, Franz: Nochmals die Heiligtümer auf den Kitharodenreliefs
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Petersen, Eugen: Parthenon und Opisthodom
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https://doi.org/10.11588/diglit.44282#0018
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E. Petersen, Parthenon und Opisthodom.


vor dem Götterbilde stimmt mit dem pisistratischen Hauptaltar des athenischen
Pythions (S. 81) nicht besser als mit dem von den Chiern gestifteten des delphischen
Heiligtums.
Völlige Übereinstimmung der Reliefs mit dem Tatbestand in Delphi wäre
überhaupt nicht zu erwarten. Aber die dargelegte reicht doch hin, um dieser
alten Deutung neben der neuen ein Recht auf Beachtung zu sichern. Für eine
von beiden zwingend zu entscheiden weiß ich heute freilich noch nicht. Doch
dürfte diese Unsicherheit die von mir versuchte Zeitbestimmung der Reliefs nicht
wesentlich berühren. Denn wenn sie sich auf Delphi beziehen, werden sie den
angeführten Kaisermünzen annähernd gleichzeitig sein.
Leipzig. Franz Studniczka.


PARTHENON UND OPISTHODOM.
Michaelis hat im Jahrbuch XVI 19OI, 24 die Hauptsachen der Opisthodomfrage
richtig hingestellt, doch ist seine Beweisführung in einzelnen Punkten anfechtbar.
Diese gilt es zu berichtigen, um unberechtigte Angriffe abzuweisen.
Die Hauptzeugen sind ohne Zweifel die originalen, aus dem alten Athen
selbst herrührenden Nachrichten von der Benutzung des Opisthodom; doch auch,
was in den unselbständigen Zeugnissen der Scholiasten und Lexika, die im großen
und ganzen offensichtlich jeder Anschauung entbehren, von echter Überlieferung
nachleben mag, soll nicht verkannt werden. Wenn sie, die von Michaelis S. 29
erläutert, Arx 24, 34 nur aufgeführt werden, den Opisthodom als οικος, οίκημα, ταμιεΐον
oder gar ιερόν όπίσω oder όπισθεν des Athenatempels erklären — denn meistens
ist die Beziehung zum Tempel, die Milchhöfer Philol. 20, 359 vermißte, gegeben —
so ist dies zwar in der Regel aus dem Worte selbst oder aus dem Zusammenhang,
der erklärt werden soll, hergenommen; es ergibt sich aber keineswegs ein ab-
gesondertes Gebäude daraus, da ein jedes jener Worte auch einen Teil eines
solchen bezeichnen kann. Und ließe die abgeleitete Erklärung einen Zweifel auf-
 
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