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Deutsches Archäologisches Institut [Hrsg.]; Archäologisches Institut des Deutschen Reiches [Hrsg.]
Jahrbuch des Deutschen Archäologischen Instituts: JdI — 27.1912

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Macridy, Theodore: Un hiéron d'Artemis Polo à Thasos: Fouilles du Musée Impérial Ottoman
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Schöne, Richard: Skiagraphia
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https://doi.org/10.11588/diglit.44287#0029
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R. Schöne, Σκιαγραφία.

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ΣΠΤΑΣ ΕΥΠοροΥΑΠΟΔΕ
ΚΤΕΥΣΑΣΕΠΕΣΚΕΥΑΣΕΜ
TOM Π ΥΡΓΟΝΑΠΟΤΛΝΤΗΙΠΟ
ΛΕΙ περιοντλΝ 4 &
Constantinople, Mars 1911.

Σώτας Εύπορου αποδε-
κτεύσας έπεσκευασεν
τον πύργον από των τήι πό-
λει περιόντων.

Th. Μ a c r i d y.

ΣΚΙΑΓΡΑΦΙΑ.
Im XXV. Bande dieser Zeitschrift S. 12—28 hat E. Pfuhl seine Ansicht von
der Bedeutung des Wortes σκιαγραφία dargelegt. Dieselbe geht dahin, daß σκιαγραφία
»eine perspektivische landschaftliche Raumdarstellung« sei (S. 22) oder kurz, daß
»σκιαγραφία Perspektive heiße« (S. 23). Daher ist ihm Απολλόδωρος ό σκιαγράφος
soviel wie »Apollodoros der Perspektiviker« (S. 12). Von derselben Auffassung gehen
seine Bemerkungen über die dem Apollodoros verdankten Fortschritte in dem
Vortrag über die griechische Malerei (Neue Jahrb. für das klass. Alt. XXVII S. 168 f.,
180) aus, denen übrigens auch derjenige zustimmen kann, der seiner Deutung der
σκιαγραφία nicht zu folgen vermag.
Ich glaube nicht, daß man sich bei Pfuhls Deutung beruhigen kann. Die Be-
denken, die sie erweckt, werden wohl auch anderen entgegengetreten sein. Ich ver-
zichte darauf, sie hier näher darzulegen, und versuche vielmehr, im folgenden eine
andere Deutung des Wortes zu begründen, von der ich hoffe, daß sie ähnlichen Be-
denken nicht ausgesetzt sein werde.
Pfuhl verlangt mit Recht, daß man bei einer Erörterung über σκιαγραφία
von den ältesten Schriftstellern ausgehe, die das Wort gebrauchen, von Platon und
Aristoteles. Ist das Wort doch anscheinend zugleich mit dem kunsttechnischen
Verfahren, das es bezeichnet, aufgekommen. Da die in Betracht kommenden Stellen
in Pfuhls Abhandlung abgedruckt und den Lesern dieser Zeitschrift zur Hand sind,
verzichte ich darauf, sie hier zu wiederholen.
Aus diesen Stellen geht hervor:
erstlich, daß mit σκιαγραφία eine malerische Darstellung bezeichnet wird,
die eine täuschende Wirkung erstrebt und erreicht, also ein auf die Fläche gemaltes
Bild plastisch erscheinen läßt;
zweitens, daß die beabsichtigte Wirkung nur bei der Betrachtung aus
großer Entfernung eintritt, bei der Betrachtung aus der Nähe aber versagt und in
Unklarheit und Undeutlichkeit übergeht.
Drittens ergiebt sich aus diesen Bestimmungen, daß σκιαγραφία eine auf
sehr große Maßstäbe berechnete Darstellungsart bedeuten muß, da nur eine solche
auf große Entfernung überhaupt wahrnehmbar und wirksam sein konnte. Daher

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