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Deutsches Archäologisches Institut [Hrsg.]; Archäologisches Institut des Deutschen Reiches [Hrsg.]
Jahrbuch des Deutschen Archäologischen Instituts: JdI — 37.1922(1924)

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Pomtow, Hans: Die Paionios-Nike in Delphi
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Amelung, Walter: Kolossalstatue einer Göttin aus Ariccia
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https://doi.org/10.11588/diglit.44817#0122
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I 12

W. Amelung, Kolossalstatue einer Göttin aus Ariccia.

Auch die goldene Statue Philipps kennen wir nur aus Alketas. Sie ist in Syll.3 n. 221 C be-
sprochen, wo es für wahrscheinlich gehalten wird, daß sie nach dem Frieden vom Jahre 346 durch die
Amphiktyonen dekretiert wurde. Denn damals überschütteten sie den König als Befreier mit allen erdenk-
lichen Ehrungen: er wurde in die Amphiktyonie aufgenommen, zum Agonotheten der Pythien ernannt,
wurde vaoüoto; und Proxenos, und erhielt von den Delphiern die Promantie; vgl. Syll. 3 n. 221 A u. B. —
Zu der Statue selbst bemerkt Furtwängler (Meisterw. 550 Anm.): »Der Archidamos wurde in der herku-
lanischen Villa im großen Peristyl als Gegenstück neben einer Herme gefunden, die einen bartlosen älteren
Mann darstellt, der nach Stil und Typus sehr wohl Philipp von Makedonien sein könnte, der in Delphi mit
dem Archidamos zusammenstand (nach Gercke, Bonner Studien S. 141, wäre es Philhetairos, wogegen das
von dem ständigen Typus der Münzen abweichende Untergesicht spricht).«
Berlin. H. P 0 m to w.
Nachtrag zu S. 93,3 und 104. Übersehen war folgende Notiz aus Bourguets Rapport, in Rev.
et. gr. XXIV 1912, 21 f.: er habe 1910 und 1911 die ganze Strecke längs der Polygonmauer westlich
der Stoa bis zu dem halbierten Thesauros aufgegraben, aber keine Basis [d. h, Fundament] einer drei-
seitigen Säule gefunden; letztere habe also auf der Zwischenterrasse gestanden [!]. — Ferner habe Replat
entdeckt, daß die Kalksteinblöcke, welche die dreiseitige Spur (trace) tragen, zu zahlreich für ein Denk-
mal seien; »nous avons presque tout du socle de deux colonnes triangulaires«. Darnach scheinen ihm
nunmehr unsere beiden Bodenplatten Abb. 7 und 15 bekannt geworden zu sein, und man entschließt sich
hoffentlich zum Abbrechen des vergipsten Pfeilers, sodaß die Sockelsteine zugänglich werden. Endlich
sei von Martinaud ein Eckstück aus schwarzem Marmor gefunden (jetzt im Museum), das sicher von
dem Sockelprofil eines neuen dreiseitigen Pfeilers stamme. — Also dürfte unser Phrynepfeiler, der da-
maligen Sitte entsprechend (vgl. die Tholoi in Delphi und Epidauros), aus z w e i Marmorsorten bestanden
haben, schwarz für Profile (und vielleicht Sockel?), weiß für den Schaft.

KOLOSSALSTATUE EINER GÖTTIN AUS ARICCIA.

(Mit Tafel II—V.)

irtayepor ~t 6s rt;; ti ö ou rts; axtä; ovap
7V&p(uno?. aXX’ OTav atyXa oio'aSoro;
Äap.npov cpsyyo; eneartv dv§pcöv xat peftayo; aiwv,
Pindar. Pyth. VIII 135, 55.

So traf mich damals, als ich verdüstert durch die niederschmetternden
Eindrücke des Kriegsendes und der Revolution nach Rom zurückkehrte
und an einem der ersten Tage von meinem Freunde Paribeni in eine der
mächtigen Hallen der Diokletiansthermen geführt wurde, der Anblick des

9 Seinem gütigen Entgegenkommen verdanke ich,
wie so vieles Andere, auch die Erlaubnis zu
dieser Publikation und zur Herstellung der
unseren Tafeln zugrunde liegenden Photogra-
phieen durch Cesare Faraglia. Paribeni’s Aus-
dauer ist es gelungen, den Besitz der Statue
dem italienischen Staate zu sichern. Sie wird
also im Thermen-Museum bleiben. Es wäre

freilich zu wünschen, daß man sie, wenn ihr
einmal ein endgültiger Platz angewiesen wird,
auf eine höhere Basis stellte (über die Höhe
ihrer ursprünglichen Basis, die man berechnen
kann, s. S. 115); die geringe Höhe der jetzigen
Basis schadet dem Eindruck. Der Raum, in
dem die Figur heute steht, gehört nicht zu denen,
die dem Publikum geöffnet sind.
 
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