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Deutsches Archäologisches Institut [Hrsg.]; Archäologisches Institut des Deutschen Reiches [Hrsg.]
Jahrbuch des Deutschen Archäologischen Instituts: JdI — 17.1902

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Michaelis, Adolf: Archaios Neōs: die alten Athenatempel der Akropolis von Athen
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https://doi.org/10.11588/diglit.47179#0011
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ΑΡΧΑΙΟΣ ΝΕΩΣ.
DIE ALTEN ATHENATEMPEL DER AKROPOLIS

VON ATHEN.
Seit Dörpfelds Scharfsinn vor siebzehn Jahren in unscheinbaren Grund-
mauern südlich vom sog. Erechtheion die Überbleibsel eines alten Peripteros er-
kannte1, ist die Ansicht namentlich in Deutschland und Amerika mehr und mehr
herrschend geworden, dafs dieser Tempel der αρχαίος νεώς gewisser Inschriften sei
und dafs er bis nach den Perserkriegen der einzige Athenatempel auf der Burg ge-
wesen sei, mögen auch in Einzelpunkten die Auffassungen der einzelnen Forscher
auseinander gehen2. Ich habe diese Meinung nie geteilt und mich in meinen Vor-
lesungen immer dagegen ausgesprochen; die erneute Durcharbeitung sämtlicher
Zeugnisse, wie sie durch die dritte Ausgabe der Arx Athenariim ci Pausania descripta
geboten war, hat mich vollends in meiner abweichenden Meinung bestärkt und
einige weitere Bestätigungen zu Tage gefördert. Das Ergebnis dieser Untersuchung
habe ich in einem Vortrage auf der Strafsburger Philologenversammlung kurz mit-
geteilt und möchte es hier etwas umgearbeitet und erweitert einem weiteren Leser-
kreise zur Beurteilung vorlegen. Da ich mich bemüht habe, meine Beweisführung
in sich zusammenzuschliefsen, bin ich auf abweichende Ansichten nur ausnahms-
weise eingegangen. Dafs sehr viele von den Beweisen nicht neu sind, liegt in der
Natur der Sache; am meisten berühre ich mich mit Eugen Petersens lange nicht
genügend beachtetem Aufsatz in den Athen. Mitteilungen von 1887 S. 62 ff. und
mit J. G. Frazers ebenso sachkundigen wie selbständigen Ausführungen (Anm. 2).
Die kurzen Citate beziehen sich auf die oben genannte Arx, die in ihr enthaltenen
A(cta) A(rcis), ihre A(ppendix) E(pigraphica) und ihre Tab(ulae).

1) 1885, noch vor der eigentlichen Ausgrabung,
siehe Athen. Mitteil. 1885 S. 275 ff.
2) Diese Ansicht hat Dörpfeld immer festgehalten,
in so vielen anderen Punkten ei' auch seine
Auffassungen allmählich geändert oder zugespitzt
hat: Athen. Mitteil. 1886 S. 337 ff. 1887 S. 25 ff.
I9off. 1890 S. 42off. 1897 S. I59ff. An der
letzten Stelle finden sich auch die neueren Auf-
sätze genannt von Frazer {Jozirn. Hell. Shid.
1892/93 S. 153fr.), wiederholt in seinem Pausanias
Jahrbuch des archäologischen Instituts XVII.

II, 553 ff.), Fowler {Amer. Journ. Archaeol. 1893
S. iff.), Miller (ebenda 1893 S. 473fr), Furt-
wängler (Meisterwerke S. 155ff.), Diimmler bei
Pauly-Wissowa II, 1952, White {Harvard Sfudies
VI, 1895, S. 1 ff.), Milchhöfer (Philol. LIII, 1894,
S. 352fr.); dazu G. Körte (Rhein. Mus. LII, 1898,
S. 239ff.), Furtwängler (Sitzungsber. d. bayr.
Akad. 1898, I, 349ff.), Cooley {Amer. Journ.
1899 S. 345 ff·)·

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