Zusammenfassung
Sozialpolitik ist unabhängig von ihren jeweiligen (nationalstaatlichen) Ausprägungen dadurch gekennzeichnet, dass sie auf negative Folgen der Konkurrenzgesellschaft kompensatorisch reagiert. Die Bürgerinnen und Bürger innerhalb kapitalistischer Gesellschaft en unterscheiden sich als Privateigentümer sowohl nach der Größe ihres Einkommens als auch nach der Leistung, die sie für ihr Einkommen erbringen. Der (Sozial-)Staat macht in seiner Sozialpolitik diese gesellschaft lichen Unterschiede zur positiven Grundlage seines Handelns und sorgt auf diese Art und Weise für die Aufrechterhaltung der Eigentumsordnung. Aus diesem Blickwinkel betrachtet ist Sozialpolitik in ihrer Gesamtheit – von der Arbeitslosenversicherung bis hin zur Fürsorge als besonderem Umgang mit von abhängiger Arbeit bestimmter Subjektivität in der Gesellschaft – ein Instrument zur Kompensation von Notlagen, die aus den Zwängen und Folgewirkungen der Konkurrenz entstehen. Sozialpolitik ist demnach adressiert an diejenigen, die nicht fähig sind, von Erwerbsarbeit zu leben oder deren Existenz auf Grund des Ausschlusses von Arbeit bedroht ist. Staatliche Eingriff e in die Konkurrenzgesellschaft halten den Zwang zur Konkurrenz nicht nur aufrecht, sie sorgen auch dafür, dass über die Konkurrenz die Nützlichkeit derer erhalten bleibt, die ohne solche Interventionen überhaupt nicht überlebensfähig wären.
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Wohlfahrt, N. (2016). Die Ökonomisierung Sozialer Arbeit als politisches Projekt Th esen zur Kritik der Politischen Ökonomie sozialer Dienstleistungsarbeit. In: Müller, C., Mührel, E., Birgmeier, B. (eds) Soziale Arbeit in der Ökonomisierungsfalle?. Soziale Arbeit in Theorie und Wissenschaft. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-13060-2_2
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