Zusammenfassung
Im Rahmen der Fluchtmigration seit den Jahren 2014/2015 gab es Veränderungen in Verwaltung, Politik und Gesellschaft sowohl auf der städtischen und kommunalen als auch auf der sozialräumlichen Ebene. Insbesondere an den Sozialraum und die Akteur_innen vor Ort wurden neue und veränderte Anforderungen gestellt, um die Integration zu unterstützen. Die hier entstandenen Chancen und Grenzen sozialräumlicher Integrationsarbeit hat das Projekt INTESO – Integration im Sozialraum in einem dreijährigen Forschungsvorhaben (2016–2019) empirisch analysiert. Einhergehend mit den Forschungsergebnissen wurde ein generalisierbares sozialräumliches Integrationsmodell entwickelt, das u. a. deutlich macht, dass sozialräumliche Integrationsbemühungen und -aktivitäten konsequent aus der Perspektive des Sozialraums und der Inanspruchnehmenden – unter Beteiligung aller relevanten Akteur_innen im Sozialraum – zu denken und umzusetzen sind.
Access this chapter
Tax calculation will be finalised at checkout
Purchases are for personal use only
Notes
- 1.
Im Projektantrag, im Forschungsprozess und in projektbezogenen Publikationen wurde wie hier der Begriff „intermediäre Instanz“ verwendet. Durch die Reflexion der Ergebnisse und Erkenntnisse des Projekts wurde in der letzten Forschungsphase stattdessen der Begriff des „intermediären Akteurs“ genutzt. Hierdurch soll die Prämisse gestützt werden, dass sozialräumliche Integrationsbemühungen und -aktivitäten stets konsequent a) aus der Perspektive des Sozialraums sowie b) aus der Perspektive der Inanspruchnehmenden gedacht und umgesetzt werden müssen, und zwar c) unter Beteiligung aller relevanten Akteur_innen im Sozialraum, und somit das aktive Handeln „von unten“ unterstrichen werden soll (siehe hierzu ausführliche Kap. „Ein sozialräumliches Integrationsmodell. Chancen und Herausforderungen aus den zentralen Perspektiven des Sozialraums und der Inanspruchnehmenden“ zum sozialräumlichen Integrationsmodell).
Literatur
Baacke, D. (1984). Die 6–12 jährigen: Einführung in Probleme des Kindesalters. Weinheim und Basel: Beltz.
Bogumil, J., Hafner, J., & Kastilian, A. (2017). Städte und Gemeinden in der Flüchtlingspolitik. Welche Probleme gibt es und wie kann man sie lösen? Essen: Stiftung Mercator.
Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung (BMVBS), & Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung (BBR). (2008). Integration vor Ort. Der Nationale Integrationsplan – Zwischenbilanz. Berlin.
Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung (BMVBS). (2013). Soziale Stadt. Investitionen im Quartier: Gute Beispiele aus der Praxis vor Ort. Berlin.
Filsinger, D. (2018). Integrationsmonitoring. In F. Gesemann & R. Roth (Hrsg.), Handbuch Lokale Integrationspolitik (S. 705–722). Wiesbaden: Springer Fachmedien Wiesbaden.
Fürst, R., & Hinte, W. (Hrsg.). (2014). Sozialraumorientierung: ein Studienbuch zu fachlichen, institutionellen und finanziellen Aspekten. Wien: facultas WuV.
Gestmann, M., & Hilz, M. (2017). Das Politikfeld Migrations- und Integrationspolitik. In D. Grunow (Hrsg.), Implementation in Politikfeldern (S. 217–285). Wiesbaden: Springer.
Hagemann, L., & Ruth, M. (2019). Schnittstellen in der Sozialpolitik. Eine Analyse am Beispiel der Einrichtung von Jugendberufsagenturen. Hrsg. v. Institut Arbeit und Qualifikation. Duisburg (IAQ-Report, 2019-02).
Hamann, U., Karakayalı, S., Wallis, M., & Höfler, L. J. (2016). Koordinationsmodelle und Herausforderungen ehrenamtlicher Flüchtlingshilfe in den Kommunen. Qualitative Studie des Berliner Instituts für empirische Integrations- und Migrationsforschung. https://www.bertelsmann-stiftung.de/fileadmin/files/BSt/Publikationen/GrauePublikationen/Koordinationsmodelle_und_Herausforderungen_ehrenamtlicher_Fluechtlingshilfe_in_den_Kommunen.pdf. Zugegriffen: 19. Juni 2019.
Häussermann, H. (2011). Das Bund-Länder-Programm “Stadtteile mit besonderem Entwicklungsbedarf – die Soziale Stadt”. In H.-J. Dahme & N. Wohlfahrt (Hrsg.), Handbuch Kommunale Sozialpolitik (S. 270–279). Wiesbaden: Springer.
Jepkens, K., & Hauprich, K. (2018). INTESO Working Paper Nr. 3. Die Welcome Points als Intermediäre in den Strukturen des lokalen politisch-administrativen Systems. Düsseldorf.
Jepkens, K., & Scholten, L. (2019). Working Paper Nr. 5. Ehrenamtliche Arbeit mit Geflüchteten: Situation, Herausforderungen, Bedarfe. Ergebnisse einer Online-Befragung ehren- und hauptamtlich Tätiger in Düsseldorf. Düsseldorf.
Karakayali, S., & Kleist, J. O. (2016). EFA-Studie 2: Strukturen und Motive der ehrenamtlichen Flüchtlingsarbeit in Deutschland. 2. Forschungsbericht: Ergebnisse einer explorativen Umfrage vom November/Dezember 2015. https://www.bim.hu-berlin.de/media/Studie_EFA2_BIM_11082016_V%C3%96.pdf. Zugegriffen: 10. Okt. 2019.
Kessl, F., & Reutlinger, C. (2010). Sozialraum. Eine Einführung. Wiesbaden: Springer VS.
Knabe, J., van Rießen, A., & Blandow, R. (2015). Städtische Quartiere gestalten. In J. Knabe, A. van Rießen, & R. Blandow (Hrsg.), Städtische Quartiere Gestalten. Kommunale Herausforderungen und Chancen im transformierten Wohlfahrtsstaat (S. 9–20). Bielefeld: transcript.
Landeshauptstadt Düsseldorf. (2019). Welcome Points. Online verfügbar unter https://www.duesseldorf.de/amt-fuer-migration-und-integration/welcome-points.html. Zugegriffen: 4. Nov. 2019.
Löw, M. (2001). Raumsoziologie. Frankfurt a. M.: Suhrkamp.
Mayntz, R. (2004). Governance im modernen Staat. In A. Benz (Hrsg.), Governance – Regieren in komplexen Regelsystemen. Eine Einführung (S. 65–76). Wiesbaden: Springer.
Mewes, A. (2013). Stadtgesellschaft und Zuwanderung. Zur Logik sozialräumlichen Integrationshandelns in der Einwanderungsgesellschaft. Konstanz: UVK.
Muchow, M., & Muchow, H. H. (2012). Der Lebensraum des Großstadtkindes. Weinheim: Juventa.
Regionaldirektion NRW der Bundesagentur für Arbeit (RD NRW). (2015). Stellungnahme der Regionaldirektion NRW der Bundesagentur für Arbeit zur Anhörung des Integrationsausschusses im Landtag Nordrhein-Westfalen am 18. November 2015. Düsseldorf: NRW Lt-Drs. 16/3191.
Rüßler, H., Köster, D., Stiel, J., & Heite, E. (2015). Lebensqualität im Wohnquartier. Ein Beitrag zur Gestaltung alternder Stadtgesellschaften. Stuttgart: Kohlhammer.
Schlee, T., & Jepkens, K. (2017). INTESO Working Paper Nr. 2. Lokale Netzwerke in der sozialräumlichen Arbeit mit Geflüchteten. Düsseldorf.
Thränhardt, D. (2018). Integrationspolitik in Deutschland zwischen Markt und Plan: Bund, Länder und Kommunen. In F. Gesemann & R. Roth (Hrsg.), Handbuch Lokale Integrationspolitik (S. 345–358). Wiesbaden: Springer.
Thränhardt, D., & Weiss, K. (2016). Flüchtlingspolitik im deutschen Föderalismus. Bonn: Friedrich-Ebert-Stiftung.
Zeiher, H. J., & Zeiher, H. (1994). Orte und Zeiten der Kinder. Soziales Leben im Alltag von Großstadtkindern. Weinheim: Juventa.
Author information
Authors and Affiliations
Corresponding author
Editor information
Editors and Affiliations
Rights and permissions
Copyright information
© 2020 Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH, ein Teil von Springer Nature
About this chapter
Cite this chapter
Jepkens, K., Schlee, T., Scholten, L., van Rießen, A. (2020). Sozialräumliche Integrationsarbeit im Kontext von Menschen mit Fluchterfahrung – Vorüberlegungen zu Chancen und Grenzen. In: Jepkens, K., Scholten, L., van Rießen, A. (eds) Integration im Sozialraum. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-28202-8_1
Download citation
DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-658-28202-8_1
Published:
Publisher Name: Springer VS, Wiesbaden
Print ISBN: 978-3-658-28201-1
Online ISBN: 978-3-658-28202-8
eBook Packages: Social Science and Law (German Language)