Zusammenfassung
Es sind drastische Worte, die das Zweite Deutsche Fernsehen (ZDF) an seine Mitarbeiter richtet. Offenkundig machen sich die Verantwortlichen viele Gedanken um den Erfolg ihrer Nachrichtenangebote und den gesellschaftlichen Rückhalt des Senders. Ihre Sorge ist in heutigen Zeiten keineswegs unbegründet, „Gewissheiten schwinden, und vieles, was bisher selbstverständlich war, wird infrage gestellt“.
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Notes
- 1.
Zur Verbindung zwischen Angebot und Nutzungsverhalten der Rezipienten schreibt Weiß (2002: 268): „In der Entwicklung der Nutzungsweisen spiegelt sich immer auch etwas von der Veränderung in der inhaltlichen Struktur und der Verfügbarkeit der publizistischen Angebote, auf die hin sich kommunikative Bedürfnisse ausbilden.“.
- 2.
Gniffke war in den Jahren zuvor Erster Chefredakteur „ARD-aktuell“. In dieser Funktion verantwortete er unter anderem die Tagesschau, die reichweitenstärkste und bekannteste Nachrichtensendung in Deutschland (vgl. Kapitel 5).
- 3.
Sein Kollege Manfred Krupp (2020), ehemaliger Intendant des Hessischen Rundfunks (HR), kündigte bereits Konsequenzen an: „Wir werden bestimmte tradierte Produkte, an die sich viele Menschen gewöhnt haben, die aber nach und nach immer weniger Erfolg haben, einstellen müssen, um neue Dinge auf neuen Plattformen zu machen.“.
- 4.
Dies kann als Fortschreibung eines bekannten Formats interpretiert werden: den Nachrichten speziell für Kinder (vgl. Gleich/Schmitt 2009: 593 ff). Bekanntes Beispiel ist die vielfach ausgezeichnete Kindernachrichtensendung „logo“ (ZDF/Kika; vgl. Krüger 2009: 577 ff). Auch hier geht es darum, Nachrichten zielgruppengerecht und bedürfnisorientiert aufzubereiten. Allerdings: „Kindermedien haben es einfacher als Jugendmedien, ihre Zielgruppe zu erreichen. Jugendliche wollen in ihrer Freizeit pädagogisch kontrollierte Felder meiden und suchen nach Medienangeboten, welche sich an (junge) Erwachsene richten, die ein bestimmtes Interessengebiet teilen wie Computergames, Sport, Mode oder Stars.“ (Süss/Hipeli 2010: 147).
- 5.
Zum Wesen von Theorien allgemein und in der Kommunikationswissenschaft siehe Maletzke (1998: 100 ff).
- 6.
Eine kompakte Übersicht zum „Basismedium“ Fernsehen hat Lorenz (2009: 71 ff) vorgelegt.
- 7.
Maletzke (1998: 171) verweist auf die Komplexität kommunikationswissenschaftlicher Fragen und beschreibt das nicht immer reibungsfreie Verhältnis zwischen Wissenschaftlern und Praktikern so: „Der Praktiker strebt oft eine schnelle Klärung aktueller Fragen an; der Forscher braucht in der Regel eine relativ lange Zeit, um auch scheinbar einfache Fragen zu beantworten“.
- 8.
Eine erste Sonderauswertung zu den Folgen der Pandemie auf Mediennutzung, Motive und Bewertungen haben Eimeren, Kessler und Kupferschmitt (2020) vorgelegt.
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Wolsiffer, M. (2022). Einleitung. In: Das Nachrichtenverständnis junger Menschen. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-37845-5_1
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Publisher Name: Springer VS, Wiesbaden
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