Summary
Using the osmium acid test and qualitative and quantitative determinations of the skin surface lipids in 51 test persons 2 h after defatting the skin with petrol ether it could be shown that the reaction of the sebaceous glands to defatting of the skin differs from case to case, from body area to body area and from gland to gland. The rapidity and extent of the lipid replacement depends not only on the number of secreting sebaceous glands, but also on the extent of secretion of the single gland. The greater the surface on which sebum spreads, the more wax esters and the less paraffins can be demonstrated in the skin surface lipids.
Measurements of the moistening capacity of the skin with water and paraffin oil show that the moistening capacity of the skin with hydrophilic and lipophilic substances is better when more skin surface lipids are present. Furthermore the moistening capacity of the skin increases as the content of free fatty acids in the skin surface lipids increases and as the content of paraffins decreases. A large part of squalene and saturated hydrocarbons increases the moistening capacity of the skin with paraffin oil.
Zusammenfassung
Parallele Untersuchungen mit dem Osmiumsäuretest und qualitative und quantitative Bestimmungen der Hautoberflächenlipide an 51 Versuchspersonen 2 Stunden nach Entfetten der Haut mit Petroläther zeigten, daß die Reaktion der Talgdrüsen auf die Entfettung der Haut von Fall zu Fall, von Stelle zu Stelle und von Drüse zu Drüse stark unterschiedlich ist. Die Schnelligkeit und das Ausmaß des Lipidersatzes scheinen sowohl von der Zahl der sezernierenden Talgdrüsen als auch vom Ausmaß der Sekretion der Einzeldrüse abhängig zu sein. Außerdem war die Spreitfläche des Talgdrüsensekretes um so größer, je mehr Wachsester und je weniger Paraffine in den Hautoberflächenlipiden nachweisbar waren. Parallele Messungen der Benetzbarkeit der Haut mit Wasser und Paraffinöl sowie quantitative und qualitative Bestimmungen der Hautoberflächenlipide vor und 2 Stunden nach Entfetten der Haut mit Petroläther machten deutlich, daß die Benetzbarkeit der Haut mit hydrophilen und lipophilen Substanzen um so besser ist, je mehr Hautoberflächenlipide vorhanden sind. Darüber hinaus nimmt die Benetzbarkeit der Haut mit steigendem Gehalt der Hautoberflächenlipide an freien Fettsäuren und sinkenden Gehalt an Paraffinen zu, während ein großer Anteil an squalen und gesättigten Kohlenwasserstoffen zu einer Begünstigung der Benetzbarkeit der Haut mit Paraffinöl führt.
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Gloor, M., Franz, P. & Friederich, H.C. Untersuchungen über die Physiologie der Talgdrüsen und über den Einfluß der Hautoberflächenlipide auf die benetzbarkeit der Haut. Arch. Derm. Forsch. 248, 79–88 (1973). https://doi.org/10.1007/BF00594713
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