Zusammenfassung
Das Antherentapetum vonZea mays entwickelt sich nach dem Schema des zellulär mehrkernigen Typus. Der Ursprung des Tapetums geht auf parietale Zellen zurück, und zwar werden die Tapetumzellen im Verlauf von Zellteilungen in zentripetaler Folge gebildet, so daß die Zellen des Tapetums und der transitorischen Schicht Schwesterzellen sind.
Zu Beginn der Meiose besitzen die Tapetumzellen einen diploiden Kern. Während des Pachytäns wird das Tapetum von einer Mitosewelle erfaßt, die vom unteren Ende des Pollensackes nach dem oberen vorschreitet, wobei sich die Kerne±großer Zellgruppen synchron teilen. Beim Ablauf der Mitose treten öfters Störungen auf, die zur Brückenbildung führen, wodurch±hanteiförmig bis ganz abgerundete tetraploide Restitutionskerne entstehen; außerdem unterbleibt die Zellwandbildung. Infolgedessen entstehen ein- und zweikernige Tapetumzellen. Eine zweite Mitose findet nicht statt. Ein inneres oder mehrschichtiges Tapetum ist nicht ausgebildet und der zelluläre Charakter des Tapetums bleibt bis zur Degeneration erhalten.
Die synchron progressiven Mitosen stellen einen Sonderfall dar. Er bildet eine Brücke zwischen den synchronen Mitosen im plasmodialen Tapetum und der fehlenden Synchronie im zellulären.
Literaturverzeichnis
Bianchi, A.: Mitosi nel tappeto di antere di Mais. Caryologia12, 338 (1959).
Carniel, K.: Das Verhalten der Kerne im Tapetum der Angiospermen mit besonderer Berücksichtigung von Endomitosen und sog. Endomitosen. Österr. Bot. Z.99, 318 (1952).
Cooper, D. C.: Nuclear divisions in the tapetal cells of certain angiosperms. Amer. Journ. Bot.20, 358 (1933).
Geitler, L.: Der Teilungsrhythmus in den spermatogenen Fäden vonNitella mucronata. Jahrb. f. wiss. Bot.82, 31 (1935).
Håkansson, A.: Studien über die Entwicklungsgeschichte der Umbelliferen. Lunds Univ. Årsskr., N. F., Avd. 2,18, 118 (1923).
Jähnl, Gertrud: Beobachtungen über den Bau der Gramineen-Anthere. Unveröff. Diss. Wien (1945).
Mechelke, F.: Die Entstehung der polyploiden Zellkerne des Antheren-tapetums beiAntirrhinum majus L. Chromosoma5, 246 (1952).
Neumann, M.: Die Entwicklung des Pollens, der Samenanlage und des Embryosackes vonPereskia amapola var.argentina. Österr. Bot. Z.84, 1 (1935).
Pavari, Fiorella: Ricerche embriologiche e cariologiche suCestrum elegans L. (Solanaceae). Caryologia9, 436 (1957).
Schnarf, K.: Embryologie der Angiospermen. Linsbauers Hdb. d. Pflanzenanatomie10/2, (1929).
Warming, E.: Untersuchungen über Pollen bildende Phyllome und Kaulome. Bot. Abh.2, 1 (1873).
Wunderlich, Rosalie: Über das Antherentapetum mit besonderer Berücksichtigung seiner Kernzahl. Österr. Bot. Z.101, 1 (1954).
Author information
Authors and Affiliations
Rights and permissions
About this article
Cite this article
Carniel, K. Das Antherentapetum vonZea mays . Osterr bot Z 108, 89–96 (1961). https://doi.org/10.1007/BF01297774
Received:
Issue Date:
DOI: https://doi.org/10.1007/BF01297774