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Die »neue Renaissance«: Mythos oder Mode? Eine literarische Chiffre im Bedeutungswandel

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-Albeit the world think Machiavel is dead, Yet was his soul but flown beyond the Alps. (Marlowe,The Jew of Malta)

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Literatur

  1. Friedrich Nietzsche,Werke in drei Bänden, (hg. v. K. Schlechta), München, 1956, Bd. II, S. 1233.

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  2. Nietzsche,Werke, Bd. I, S. 960, § 214, ‘Menschliches, Allzumenschliches’.

  3. Ibid. Nietzsche,Werke, Bd. I, S. 964, § 216.

  4. Ibid. Nietzsche,Werke, Bd. I, S. 596, § 244.

  5. Cf.Werke, Bd. III, S. 619, ‘Aus dem Nachlaß der 80er Jahre’: «in der Zeit der Renaissance gedieh der Verbrecher und erwarb sich seine eigne Art von Tugend — Tugend im Renaissancestile freilich,Virtù, moralinfreie Tugend.»

  6. Cf.Werke, Bd. II, S. 1012f, ‘Götzendämmerung’.

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  7. Cf.Werke, Bd. III, S. 1193, Brief an Franz Overbeck, Leipzig, Oktober 1882: «Die Renaissance bleibt mir immer noch die HÖHE dieses Jahrtausends; und was seither geschah ist die große Reaktion aller Art von Herdentrieben gegen den «Individualismus jener Epoche».

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  8. Werke, Bd. II, S. 1233, ‘Antichrist’ wie auchWerke, Bd. III, S. 1334, ‘Brief an Georg Brandes, 20. November 1888; im Zusammenhang mit den dt. Reformatoren und Moralisten heißt es dort: «Die Deutschen haben es z. B. auf dem Gewissen, die letzte große Zeit der Geschichte, die Renaissance um ihren Sinn gebracht zu haben [...] (Cesare Borgia als Papst — das wäre der Sinn der Renaissance, ihr eigentliches Symbol.)»

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  9. Cf. zur engen Beziehung zwischen den Gelehrten Edgar SalinJakob Burckhardt und Nietzsche, Heidelberg 1948.

  10. Hermann Bahr,Burgtheater, Wien 1917, ‘Widmung’.

  11. Cf. Ludwig Geiger, ‘Vorwort zur Siebenten Auflage’, in:Die Kultur der Renaissance in Italien, Leipzig81901. — Die Nachfrage scheint (entspr. der Auflagenfolge) insbesondere im letzten Jahrzehnt des 19. Jh. groß gewesen zu sein.

  12. Cf. u. a. auch den Burckhardt-Bearbeiter und-Interpreten Ludwig Geiger:Renaissance und Humanismus in Italien und Deutschland, 1882.

  13. Cf. Burckhardt,Die Kultur der Renaissance, Leipzig81901, S. XI.

  14. Die Bedeutung der anthropologischen Schriften Gobineaus kann hier nicht erörtert werden, obwohl — bezüglich der Qualitäten des menschlichen Idealtypus — Parallelen evident sind. Verbindungslinien ließen sich auch zu anderen dichterischen Werken Gobineaus ziehen, etwa zu den Helden des RomansLes Pléiades oder auch zur Titelfigur des epischen GedichtesAmadis, obwohl dieses im Mittelalter spielt — einem gleichfalls mythisch-idealisierten Mittelalter allerdings.

  15. Zit. nach:Roma aeterna. Lateinische und griechische Romdichtung von der Antike bis in die Gegenwart, hg. V.B. Kytzler, Zürich 1972, S. 482.

  16. Ibid. Zit. nach:Roma aeterna. Lateinische und griechische Romdichtung von der Antike bis in die Gegenwart, hg. V.B. Kytzler, Zürich 1972, S. 484.

  17. Es darf daran erinnert werden, daß sich selbst Papst Urban VIII. Barberini an der Wende zum 17. Jahrhundert dazu veranlaßt sah, sich der zahllosen ‘maledicii’, der Schmähredner und Schmähreden gegen das zeitgenössische Rom, in mehreren Gedichten zu erwehren, man denke an seine Verse ‘In maledicium qui in vrbis romae nomen impie lusit’ (in:Roma aeterna, S. 524). Gleichsam als ‘advocatus ecclesiae vrbisque’ antwortet hier der Papst der Vielzahl jener Stimmen des Cinquecento, die im zeitgenössischen Rom den Inbegriff von Verwahrlosung und Verfall erblicken. Verfall nicht mehr im Sinne der nostalgisch-wehmütigen Ruinensehnsucht etwa eines Baldassare Castiglione («Superbi colli, e voi sacre ruine, Che'l nome sol di Roma ancor tenete...»), sondern im Sinne moralischer und geistiger Korruption, wie die Äußerungen des jüngeren Scaliger und anderer (z. B. auch Erasmus) aufs deutlichste belegen: —«vrbs prurienti quae obsoletior scorto, et obsoleti more pruriens scorti, quae paene victa faece prostitutorum...» (Roma aeterna, S. 516)

  18. Eine Diskussion, die keineswegs erst von der antimachiavellistischen. Schrift Friedrichs des Großen datiert, sondern bereits im 15. Jahrhundert eröffnet wird, und noch im 19. (Joly's Gespräch zwischen Machiavelli und Montesquieu) nicht abgeschlossen ist.

  19. Cf. (als ein Zeitdokument u. a.) die entsprechenden Äußerungen desNouveau Dictionnaire Historique, Caën 1785, stichwort: Machiavelli.

  20. Ibid. Cf. (als ein Zeitdokument u. a.) die entsprechenden Äußerungen desNouveau Dictionnaire Historique, Caën 1785, Stichwort: Alexander Borgia.

  21. Cf. Walther Brecht,Heinse und der ästhetische Immoralismus. Berlin 1911.

  22. Friedrich Maximilian Klinger,Fausts Leben, Taten und Höllenfahrt, Berlin 1958, S. 186.

  23. Ibid. Friedrich Maximilian Klinger,Fausts Leben, Taten und Höllenfahrt, Berlin 1958, S. 169/70.

  24. Zitiert nach Brecht,Heinse, S. 123, Anm. 19 Cf. (als ein Zeitdokument u. a.) die entsprechenden Äußerungen desNouveau Dictionnaire Historique, Caën 1785, stichwort: Machiavelli.

  25. Cf. Roger Bauer, ‘Nero de inferno levatus’, in:Euphorion, LXVYI, 1972, S. 235–238. N. B.: Es is sicher kein Zufall, daß bei Heinse — parallel zu den Borgias — auch der verrufene römische Tyrann seine Rehabilitierung erfährt: «Menschlich über all unsere schachmatte Fürsten mit ihrer Moral erhaben» (Zit. n. Brecht,Heinse, S. 39.).

  26. Eine Bemerkung aus dem Nachlaß des Jahres 1778.

  27. Zitiert nach Brecht,Heinse, S. 38.

  28. Heinse wird von Nietzsche kaum erwähnt.

  29. Brecht,Heinse, S. 2.

  30. Ibid. Brecht,Heinse, S. 72.

  31. Nietzsche,Werke, Bd. II, S. 653 § 197.

  32. Ibid. Nietzsche,Werke, Bd. II, S. 1210.

  33. Cf. Henri Martineau, ‘Préface’ zuChroniques italiennes, in: Stendhal,Romans, II, Paris 1972.

  34. Cf. F. Krause,Byron's Marino Faliero, Breslau 1897, S. IV–VII.

  35. Cf. den Titel der Hofmannsthalschen Bearbeitung des Stoffes.

  36. Cf. Krause,Marino Faliero, Kap. II.

  37. Auch an Ludwig Tiecks RomanVittoria Accoromboni und den Bezug dieses Stoffes zu frühen elisabethanischen Vorlagen wäre in diesem Zusammenhang zu denken.

  38. Es ist sicherlich nicht verfehlt, sowohl HofmannsthalsFrau am Fenster als auch u. a. SchnitzlersFrau mit dem Dolche in Verwandtschaft mit diesem frühen Fragment zu sehen.

  39. Das entsprechende Buch Walter Paters erschien zuerst 1873 und fand — auch auf dem Kontinent — große Beachtung. Im Gegensatz etwa zu Burckhardts oder auch Taines Renaissance-Studien widmet es sich ausschließlich Problemen der Renaissance Kunst und ihren Repräsentanten, wie auch der Untertitel bezeichnenderweide lautet: ‘Studies in Art and Poetry’.

  40. Man denke an Stefan GeorgesAlgabal — gleichsam Abgesang und radikalisierte Zusammenfassung eines Umwertungsprozesses der seine Ursprünge bereits in Frankreich vor der Jahrhundertmitte hatte.

  41. Cf. seine Aufsätze über die englische Kultur und Mode inGesammelte Werke in Einzel ausgaben, Prosa I. (Hg. H. Steiner). Frankfurt 1950–59.

  42. Cf. Hofmannsthal, ‘Walter Pater’, inProsa I, S. 235.

  43. Ibid. Cf. Hofmannsthal, ‘Walter Pater’, inProsa I, S. 238.

  44. Ibid. Cf. Hofmannsthal, ‘Walter Pater’, inProsa I, S. 238.

  45. Titel des dritten von Hofmannsthal analysierten Buches von Walter Pater.

  46. Hofmannsthal,Die Gedichte und kleinen Dramen, Leipzig 1911, S. 115.

  47. Ibid. Hofmannsthal,Die Gedichte und kleinen Dramen, Leipzig 1911, S. 126.

  48. Ibid. Hofmannsthal,Die Gedichte und kleinen Dramen, Leipzig 1911, S. 49. — Es handelt sich um einen Ausschnitt aus Gianinos großem Monolog.

  49. Briefwechsel Hugo von Hofmannsthal—Arthur Schnitzler, hg. v. Th. Nickel/H. Schitzler, Frankfurt 1964, S. 23, Brief vom 19. Juli 1892.

  50. Cf. z. B. Hofmannsthals ‘Idylle’. Dort steht die Gestalt des Zentauren für das vitalistisch-individualistische Prinzip.

  51. Was der absoluten Leidenschaftlichkeit ihrer Persönlichkeit allerdings keinen Abbruch tut. Im Gegenteil, der Wille zur Pragmatisierung, ja Domestizierung ihrer Liebe läßt ihre innere Energie nur gesteigert erscheinen.

  52. In der italienischen Geschichte ist die Szenerie des verrufenen Malatesta-Hofes unlöslich mit Renaissance-Vorstellungen und-Gestalten verbunden, insbesondere mit Sigismondo, einer Cesare Borgia weitgehend entsprechenden Figur.

  53. Cf. J. Wertheimer: «Es lebt der große Pan» — Literarische Wandlungen eines mythologischen Themas, in:Neohelicon, IV, 1976, 315ff.

  54. Heinrich Mann,Novellen (=Gesammelte Romane und Novellen. Neunter Band) Leipzig o. J., S. 55.

  55. Ibid. Heinrich Mann,Novellen (=Gesammelte Romane und Novellen. Neunter Band) Leipzig o. J., S. 62.

  56. Ibid. Heinrich Mann,Novellen (=Gesammelte Romane und Novellen. Neunter Band) Leipzig o. J., S. 61.

  57. Cf. z. B. Walter Paters berühmt gewordene Deutung der Mona Lisa, die Klassifikation ihrer Schönheit und ihres Lächelns als eines medusenhaft gefährlichen. (Cf. auch Mario Praz,Liebe, Tod und Teufel. Die Schwarze Romantik, München 1970, Bd. 1, Kap. I u IV).

  58. Mann,Pippo Spana, S. 62.

  59. Ein von Heinse überliefertes Urteil Aretinos über Cesare.

  60. Cf. Brecht,Heinse, S. XI.

  61. Die Schlußworte der Novelle (S. 111).

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Wertheimer, J. Die »neue Renaissance«: Mythos oder Mode? Eine literarische Chiffre im Bedeutungswandel. Neohelicon 6, 251–271 (1978). https://doi.org/10.1007/BF02089496

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