Zusammenfassung
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1.
Beim muskelkräftigen Erwachsenen und beim fetten Säugling ist die Darmfläche ungefähr gleich der zweiten Potenz der dritten Wurzel des zehnfachen in Gramm ausgedrückten Körpergewichtes. Darmfläche=“Gequa”=(10 Gewicht)2/3.
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2.
Diese Formel kann zu einer ungefähren Vorstellung über die resorbierende Fläche für die ganze Säugetierreihe dienen. Sie gibt eine Überleitung meines Systems zum energetischen Oberflächengesetze Rubners, da beide auf der 2/3-Potenz des Gewichtes basiert sind. Rebuner setzt diese 2/3-Potenz, multipliziert mit einem der Tiergattung entsprechenden Faktor, als äußere Hautoberfläche in Verhältnis zur Abgabe von Wärme, ich setze die 2/3-Potenz als Darmfläche in Verhältnis zur Aufnahme von Brennstoffen in der Nahrung. Die Hautoberfläche ist je nach der Tierspezies 2–3 mal so groß als die so berechnete Darmfläche. Ein Vergleich an den Voitschen Zahlen ergibt, daß beide Formeln gleiche Berechtigung haben.
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3.
Die Nahrungsaufnahme der Säugetiere steht im Verhältnis zu ihrer Darmfläche. Während der Ochse 3500 mal so viel wiegt und 26l mal so viel frißt als die Ratte, kommen beibeiden auf den Quadratzentimeter Darmfläche gleiche Nahrungsmengen.
Literatur
Über die Verwertung der Hefe als Nährmittel für Mensch und Tier. Die Naturwissenschaften 47, IV, 1916 vom 24. XI. 16.
Landw. Versuchsstationen.44. Bd. 1894. S. 257 mitgeteilt bei Kellner, Die Ernährung der lardwirtschaftlichen Nutztiere. S. 416. (Stoffwechseluntersuchungen unter Fenutzung des Pettenkoferschen Respirationsapparates.)
Körpermaßstudien an Kindern Berlin, J. Springer, 1916.
“Über die Ursache der scheinbaren Abhängigkeit des Umsatzes von der Größe der Körperoberfläche”. Archiv f. Anat. u. Physiol. 1888.
Über die Größe des Energieverbrauches der Tiere im Hungerzustande. Zeitschr. f. Biol. 1901, S. 113.
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v. Pirquet, C.F. Körpergewicht und Darmfläche. Z. Kinder-Heilk. 15, 213–224 (1917). https://doi.org/10.1007/BF02222913
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