Zusammenfassung
Die Einführung eines pauschalierten Entgeltsystems führte zu einer massiven Erhöhung des Kostendrucks auf die Kliniken. Dadurch wurde der Fokus bei dem Versuch der Prozessoptimierung insbesondere auf die kostenintensiven Bereiche, und damit auf die Operationsabteilungen, gelenkt. Die Arbeit in den Operationsabteilungen zeichnet sich durch eine zwingende Verzahnung der Tätigkeiten einer Vielzahl von Berufsgruppen sowie der Verfügbarkeit unterschiedlicher Materialien aus. Die Möglichkeit der Optimierung des Personaleinsatzes wurde bereits in zahlreichen Publikationen dargestellt, in denen die Bedeutung eines OP-Managements herausgearbeitet wurde. Bisher wurde die Bedeutung der Materiallogistik in diesem Kontext noch selten beschrieben. Zur plangerechten Durchführung einer Operation bedarf es nicht nur der Präsenz des benötigten Personals, sondern auch der zeitgerechten Verfügbarkeit des benötigten Materials. In diesem Kontext kommt der Sterilgutversorgung eine zentrale Rolle zu, da die OP-Instrumente im Rahmen der Medizinprodukte an den meisten Kliniken die kritische Ressource darstellen. Um eine Koordination der OP-Tätigkeit mit dem Produktionsablauf der Sterilgutversorgungsabteilung herzustellen, ist die organisatorische Anbindung an das OP-Management nahe liegend. An einer deutschen Universitätsklinik wurde daher die Sterilgutversorgungsabteilung in das OP-Management der Klinik für Anästhesiologie integriert. Hierdurch konnte einerseits eine enge Abstimmung in den Arbeitsprozessen und zugleich durch die direkte Interaktion mit dem OP eine deutliche Einsparung in den Produktionskosten der Sterilgüter erreicht werden. Die Sterilgutversorgung kann somit sinnvoll in ein OP-Management integriert werden und stellt ein interessantes neues Geschäftsfeld der OP-Organisation dar.
Abstract
The implementation of diagnosis-related groups (DRGs) sharply increased economic pressure on hospitals. Hence, process optimization was focussed on cost-intensive areas, namely the operation room (OR) departments. Work-flow in the OR is characterized by a mandatory interlocking of the job functions of many different occupational groups and the availability of a variety of different materials. Alternatives for staff assignment optimization have been published in numerous publications dealing with the importance of OR management. In this connection the issue of material logistics in the context of OR management has not been frequently addressed. In order to perform a surgical procedure according to plan, one depends on personnel and on timely availability of the materials needed. Supply of sterilized materials is of utmost importance, because in most hospitals sterilized surgical devices constitute a critical resource. In order to coordinate the OR process with the production flow of sterilized materials, an organizational connection to the OR management makes sense. Hence, in a German university hospital the Department of Hospital Sterile Supplies was integrated into the OR management of the Department of Anesthesiology. This led to a close coordination of work-flow processes, and concomitantly a significant reduction of production costs of sterile supplies could be achieved by direct interaction with the OR. Thus, hospital sterile supplies can reasonably be integrated into an OR management representing a new interesting business area for OR organization.
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Danksagung
Die Autoren danken Frau Eva Lohse, Fa. Vecor Med-Consult GmbH für die freundliche Unterstützung bei der Darstellung der projektierten Einrichtung einer ZSVA.
Interessenkonflikt
Der korrespondierende Autor gibt an, dass kein Interessenkonflikt besteht.
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Schmeck, J., Schmeck, S., Kohnen, W. et al. Bedeutung der Materiallogistik im Schnittstellenmanagement der Operationsabteilungen. Anaesthesist 57, 805–811 (2008). https://doi.org/10.1007/s00101-008-1401-3
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