Zusammenfassung
Hintergrund
Zur Unterstützung pflegebedürftiger Menschen und ihrer Angehörigen existiert in Deutschland eine breite Beratungslandschaft, die sich verschiedenen Beratungsanlässen widmet. Dabei besteht ein Mangel an Qualitätskriterien, die sich an den Beratungsbedarfen der Nutzer/-innen orientieren.
Zielsetzung
Zusammenstellung empirischer Erkenntnisse zu den Beratungsbedarfen aus Nutzerperspektive und Identifikation eines beratungsspezifischen Qualitätsverständnisses der Nutzer/-innen.
Material und Methoden
Literaturrecherche in den Datenbanken CareLit®, LIVIVO und SpringerLink, ergänzende Onlinerecherche mithilfe von Google und MetaGer. Analyse der identifizierten Literatur und Diskussion des Forschungsstands.
Ergebnisse
Eine vertrauensvolle Beziehungsgestaltung zwischen Beratenden und Nutzer/-innen sowie die Ausrichtung der Beratung auf die individuelle Situation der Ratsuchenden können als zentrale Merkmale einer als hilfreich erlebten Beratung definiert werden. Dabei fehlt es aber an einer differenzierenden Betrachtung verschiedener Nutzergruppen und Beratungsanlässe.
Schlussfolgerung
Um die Perspektive der Nutzer/-innen in Beratungskonzepten und bei der Formulierung von Qualitätskriterien umfassend einbeziehen zu können, besteht weiterführender Forschungsbedarf hinsichtlich der Bedarfe verschiedener Nutzergruppen. Dabei gilt es auch, die individuelle Ausgangssituation der Ratsuchenden zu berücksichtigen, die variierende Beratungsanlässe nach sich zieht. Vulnerable Gruppen bedürfen besonderer Unterstützung bei der Formulierung ihres Beratungsbedarfs.
Abstract
Background
A wide range of counseling services with a variety of counseling purposes have been established in Germany to support care recipients and their relatives; however, there is a lack of quality criteria that are based on the counseling needs from the user’s perspective.
Objective
To summarize empirical knowledge on counseling needs and quality of counseling services from the user perspective and identification of counseling-specific understanding of users.
Material and methods
A literature search was conducted in the databases CareLit®, LIVIVO and SpringerLink with additional online research via Google and MetaGer. Analysis of the literature and discussion on the state of research.
Results
A trustful relationship between counselor and user as well as the orientation to the user’s individual situation are key elements of counseling that have been found helpful; however, a differentiated view of the diverse user groups and counseling purposes is lacking.
Conclusion
In order to include the user’s perspective in conceptual approaches for counseling and to define user-generated quality criteria, further scientific research is needed regarding the counseling needs of different user groups. Consideration must be given to particular care situations that involve various counseling purposes. Particularly vulnerable groups need special support in working out their counseling needs.
Notes
Im Projekt Partizipative Qualitätsentwicklung in der Pflegeberatung (PartiziQ) wird unter Partizipation von Nutzer/-innen und Berufspraktikern exemplarisch für 3 Beratungsangebote mit unterschiedlichen Schwerpunkten ein Qualitätsmaßstab erarbeitet. Teile des Projekts sind eine postalische Befragung der Nutzer/-innen und die partizipative Zusammenarbeit mit Nutzer/-innen in Workshops. Die Förderung des Vorhabens erfolgt aus Mitteln des Bundesministeriums der Justiz und für Verbraucherschutz (BMJV) aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestags. Die Projektträgerschaft erfolgt über die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) im Rahmen des Programms zur Innovationsförderung.
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N. Englert, C. Oetting-Roß und A. Büscher geben an, dass kein Interessenkonflikt besteht.
Dieser Beitrag beinhaltet keine von den Autoren durchgeführten Studien an Menschen oder Tieren.
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Englert, N., Oetting-Roß, C. & Büscher, A. Bedarf und Qualität von Beratung in der Langzeitpflege. Z Gerontol Geriat 51, 620–627 (2018). https://doi.org/10.1007/s00391-016-1172-4
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DOI: https://doi.org/10.1007/s00391-016-1172-4
Schlüsselwörter
- Häusliche Pflege
- Pflegeberatung
- Nutzerperspektive
- Feststellung von Bedarfen der Gesundheitsfürsorge
- Qualitätsindikatoren der Gesundheitsfürsorge