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Ressourcenstärkende Führung – operative Führungskräfte in virtuellen Kontexten

Strengthening leaders resources – operational managers in virtual environments

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Gruppe. Interaktion. Organisation. Zeitschrift für Angewandte Organisationspsychologie (GIO) Aims and scope Submit manuscript

Zusammenfassung

In diesem konzeptionellen Beitrag werden auf Basis einer Darstellung ausgewählter offener Forschungsfragen zu virtueller Teamarbeit und Führung sowie deskriptiver Befunde zur Belastungs- und Ressourcensituation operativer Führungskräfte in IT- und Entwicklungsbereichen Untersuchungsperspektiven für praxisnahe Forschungsvorhaben entwickelt, die sich mit den Anforderungen und Bedingungen der Arbeit operativer Führungskräfte bei virtueller Teamarbeit befassen. Diese Beschäftigtengruppe wurde bisher kaum untersucht, gleichwohl es Anhaltspunkte für spezifische Belastungs- und Beanspruchungsmuster gibt. An der Schnittstelle von Kunden, Management und Team arbeitend lässt sich deren Tätigkeit als herausforderndes ‚Widerspruchsmanagement im Alltag‘ charakterisieren. Eckpunkte für die weitere Untersuchung der sich im Zuge der aktuellen Digitalisierung dynamisierenden Arbeitssituation werden skizziert, wobei insbesondere die Rahmenbedingungen und die technischen Voraussetzungen als treibende Faktoren in den Blick genommen werden sollen.

Abstract

In this paper, we will develop perspectives for applied research on the operational leadership of virtual teams. This is based on a short review of research findings on leadership and management of virtual teamwork and, furthermore, on descriptive data on stressors and resources of operational team managers (as are e. g. team leaders and project managers). Widely unstudied in recent research, these people are working at the interface of customers, management, and team. They are struggling with contradicting objectives which they need to integrate in order to make their projects successful. Accordingly, their daily work can be characterized as a kind of ‚continuous managing contradicting objectives‘, with effects on stressors, resources, and exhaustion. Selected topics for a further analysis of the increasingly dynamic work of this group of employees are sketched with a focus on the organizational background and on technical aspects, being potential drivers of ongoing changes.

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Notes

  1. Bei einer Skalierung von „sehr = 5“ bis „gar nicht = 1“ auf die Aussage „ich arbeite in virtuelle Teams“ erreichen die Führungskräfte (FK) einen Wert von 2,22 und die Mitarbeiter (M) 1,58. Für „bereichsübergreifende Teams“ liegen die Werte bei 2,82 (FK) und 2,14 (M), für „wechselnde Projektteams“ bei 2,42 (FK) und 1,89 (M).

  2. Unternehmensbefragungen haben hier methodische Probleme, da sehr unterschiedliche Ausprägungen solcher Organisationsformen thematisiert werden; zur kritischen Auseinandersetzung mit „virtuality“ vgl. u. a. Dixon und Panteli (2010); Kirkman und Mathieu (2005); Gibson und Gibbs (2006).

  3. Das Verbundprojekt „Modelle ressourcenorientierter und effektiver Führung digitaler Projekt- und Teamarbeit (vLead)“, in dessen Rahmen das Teilprojekt „Ressourcenstärkende Führung – operative Führungskräfte in virtuellen Kontexten stärken und gesund erhalten“ vom 01.04.2017–31.03.2020 durchgeführt wird, wird gefördert vom BMBF und dem Europäischen Sozialfonds unter dem Förderkennzeichen 2L15A081.

  4. Zusammenhangsuntersuchungen ergaben, dass die Wirkung von Führung auf die Gesundheit der Mitarbeitenden für die Faktoren Depressivität und Selbstwirksamkeitserwartung nicht mehr nachweisbar ist, wenn man im Modell die Arbeitsmerkmale berücksichtigt; für Arbeitsengagement, Commitment und Teamklima ist die Mediation unvollständig. Das bedeutet insgesamt, dass ein Führungsverhalten, das nicht die Gestaltung der Belastungen und Ressourcen der Geführten berücksichtigt, für deren Gesundheit bedeutungslos zu sein scheint (Rigotti et al. 2014b, S. 25 u. 28).

  5. Beide Forschungsprojekte („Arbeitslebensphasensensibles Personalmanagement als Innovationstreiber im demografischen Wandel“ (pinowa) und „Demografischer Wandel und Prävention in der IT-Branche“ (DIWA-IT)) wurden gefördert durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) und dem Europäischen Sozialfonds (ESF) unter den Förderkennzeichen 01FA0709 and 01HH11092. Die Daten wurden zwischen 2009 und 2014 erhoben. Herzlichen Dank für die Daten an Dr. Anja Gerlmaier und Hans-Georg Schwinn.

  6. Rund 25 % der Befragten sind weiblich. Etwa 45 % sind Beschäftigte aus Unternehmenseinheiten von Konzernen und 55 % Beschäftigte aus mittelständischen oder kleinen Unternehmen. Die Daten wurden im Rahmen von Belastungs- und Ressourcen-Analysen generiert; die vorwiegend vollzeitbeschäftigten Befragten schätzten dabei mithilfe eines Screening-Instrumentes (vgl. Gerlmaier und Latniak 2016a, S. 81 f.) ihre persönliche Belastungs- und Ressourcenlage sowie ihr gesundheitliches Befinden ein. Betrachtet wurden für Beanspruchung die Skala „Burnout“ (3 Items), für Belastungen die Skalen „Zeitdruck“ (3 Items) und „Aneignungsbehinderungen“ (2 Items), sowie für Ressourcen die Skalen „Unterstützung durch Kollegen“ (2 Items), „Unterstützung durch Vorgesetzte“ (3 Items) und „Verhandlungsspielraum“ (3 Items), jeweils mit einer Skalierung von 1–5 zu beantworten. Zur Güte des Instruments vgl. Gerlmaier und Latniak 2016a, S. 82.

  7. Roth und Müller (2017, S. 30 ff.) berichten für die IT-Branche, dass 64 % der Führungskräfte und 55 % der Mitarbeitenden Multitasking-Anforderungen erleben.

  8. vgl. zu Dauerverfügbarkeit Hurtienne et al. (2014, S. 75), zum Spannungsverhältnis von langer Arbeitszeit und eingeschränkter Regeneration: Korunka und Hoonakker (2014, S. 209).

  9. Die Frage nach geeigneter Unterstützung verteilter Teams durch die beteiligte(n) Organisation(en) ist ein aktuelles Forschungsfeld, vgl. Drouin und Bourgault (2013).

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Latniak, E. Ressourcenstärkende Führung – operative Führungskräfte in virtuellen Kontexten. Gr Interakt Org 48, 263–271 (2017). https://doi.org/10.1007/s11612-017-0389-z

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