Planta Med 1969; 17(2): 101-115
DOI: 10.1055/s-0028-1099835
© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

ÜBER DIE ENTWICKLUNG VON GERBSTOFFZELLEN IN CALLUSKULTUREN VON JUNIPERUS COMMUNIS L.1

Friedrich Constabel
  • Aus dem Pharmakognostiscben Institut der Universität Bonn
1 Herrn Prof. Dr. M. Steiner zum 65. Geburtstag gewidmet.
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Publication Date:
15 January 2009 (online)

Zusammenfassung

In vitro kultivierte Calli von Juniperus communis L. bestehen aus einem peri–pheren Meristem und einem zentralen Teil parenchymatischen Dauergewebes. In diesem befinden sich zerstreut Meristeminseln. Gerbstoffzellen differenzieren sich ausschließlich in Nachbarschaft des peripheren Meristems. Sie erreichen hier während der ersten 30 Tage nach Kulturansatz eine beträchtliche Dichte. Bei jungen Gerbstoffzellen haben nicht nur die Zentralvakuolen, sondern auch ein Teil der submikroskopischen Vakuolen der wandständigen Plasmaschicht und einzelne Vesikel von Dictyosomen osmiophilen Inhalt. Bei älteren Zellen weist nur die Zentralvakuole osmiophilen Inhalt auf. Während der Entwicklung der Gerbstoffzellen verändert sich das Verhalten des Vakuoleninhalts gegenüber Fixierungsund Färbemitteln. Während bei jungen Zellen ein feinkörniger, gut färbbarer Niederschlag entsteht, ist dieser bei älteren Zellen grobkörnig und kaum noch färbbar. In der Diskussion werden der Ort der Gerbstoffbildung in der Zelle und im Gewebe sowie die Herkunft der Gerbstoffvakuolen in den Vordergrund gestellt.

Summary

In vitro callus cultures of Juniperus communis consist of peripheral meristematic tissues and central parenchyma with intermixed meristematic islands. Tannin cells are differentiated exclusively in the neighbourhood of the peripheral meristem. The development of the tannin cells and their osmophilic content was studied carefully. Tannin synthesis is discussed in relation to the internal organisation of the calli and of the tannin–accumulating cells.

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