Dtsch Med Wochenschr 1939; 65(13): 500-502
DOI: 10.1055/s-0028-1120428
© Georg Thieme Verlag, Stuttgart

Zwischenhirnschädigung und Polyzythämie nach Kohlenoxydintoxikation1

Ein Beitrag zur Pathogenese der echten Polyzythämie1 F. Dittmar - Oberarzt
  • Inneren Abteilung des Allgemeinen Krankenhauses in Lübeck. Leiter: Prof. K. Hansen
1 Nach einem Vortrag auf dem Klinischen Demonstrationsabend in Lübeck, Allgemeines Krankenhaus, am 26. I. 1939.
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Publication Date:
05 May 2009 (online)

Zusammenfassung

Ein Patient in mittlerem Alter ist von Berufs wegen multiplen, wenn auch subliminalen Einwirkungen von CO ausgesetzt; er erkrankt nach einer Reihe von Jahren an einer echten Polyzythämie, striären Erscheinungen und vegetativen Störungen. Der empirische Beweis für die innere ätiologische Zusammengehörigkeit dieser Symptomengruppen ist gegeben durch das Motiv der Exposition: Brandrauch enthält etwa 0,1—0,5 Vol.% CO (Zangger [11]). Eine Konzentration von 0,1—0,5 Vol.‰ CO aber genügt bei mehrstündigem Aufenthalt in der Atmosphäre bereits zur Auslösung der ersten Intoxikationserscheinungen (Leschke [12]). Eine weitere Bestätigung ist gegeben durch die anamnestischen Daten der häufigen Schwindelanfälle nach der Brandgasexposition (Löwysches Frühsymptom [13]) und des rezidivierenden „Magenkatarrhs” (Erscheinungen am Magendarmkanal, beruhend auf kapillären Injektionen und Blutungen in der Magendarmschleimhaut, gehören durchaus zum Bild der CO-Vergiftung).

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