Gesundheitswesen 2018; 80(08/09): 814
DOI: 10.1055/s-0038-1667748
Beiträge am Donnerstag, 13.09.2018
Workshops
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Einzelbeitrag: Methodische Herausforderungen der Präventionsberichterstattung – Präventionsberichterstattung ist nicht gleich Präventionsberichterstattung!

D Starke
1   Akademie für Öffentliches Gesundheitswesen, Düsseldorf, Deutschland
,
L Arnold
2   Hochschule Ravensburg-Weingarten, Weingarten, Deutschland
,
R Fertmann
3   Behörde Gesundheit und Verbraucherschutz, Abteilung Öffentlicher Gesundheitsdienst, Gesundheitshilfen und Prävention, Hamburg, Deutschland
,
S March
4   Otto-von-Guericke-Universität, Institut für Sozialmedizin und Gesundheitsökonomie (ISMG), Med. Fakultät, Magdeburg, Deutschland
,
S Moebus
5   Institut für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie (IMIBE), Zentrum Urbane Epidemiologie (Cue), Essen, Deutschland
,
C Terschüren
6   Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE), Zentralinstitut für Arbeitsmedizin und Maritime Medizin (ZfAM), Hamburg, Deutschland
,
B Szagun
7   Hochschule Ravensburg-Weingarten, Fakultät Soziale Arbeit, Gesundheit und Pflege, Weingarten, Deutschland
› Author Affiliations
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Publication History

Publication Date:
03 September 2018 (online)

 

2015 trat das Präventionsgesetz in Kraft mit dem Ziel, Prävention und Gesundheitsförderung sowie insbesondere Lebensweltansätze zu stärken. Ein bestehendes Public-Health-Aktionsfeld wird damit durch ein weitgehend als Sozialversicherungsgesetz in Kraft getretenes Regelwerk gestärkt und erweitert. Begleitet werden soll die Gesetzesumsetzung auf verschiedenen Handlungsebenen durch den Aufbau einer Präventionsberichterstattung.

Formen von Berichterstattung werden mittels der Planungsstufen des Public Health Action Cycle mit ihren unterschiedlichen Zielen, Inhalten und Datenquellen kontextualisiert und voneinander abgegrenzt. Um die notwendige Steuerungsrelevanz zu erlangen, muss die Präventionsberichterstattung neben der gesundheitlichen Lage und Interventionsmerkmalen auch erwünschte wie ggf. auch unerwünschte Strukturveränderungen im Public-Health-Aktionsfeld abbilden.

Aufgrund ihrer Nähe zu relevanten Lebenswelten scheint v.a. die kommunale Ebene bedeutsam. Besondere Aufmerksamkeit verdienen auch gesetzlich nicht intendierte Verschiebungen von Aufgaben aus der öffentlichen in die Sozialversicherungsfinanzierung.

Ein v.a. als Evidenzberichterstattung missverstandenes Präventionsberichtswesen würde die Gefahr in sich tragen, dass die intendierte Stärkung von Lebensweltmaßnahmen misslingt und vergleichsweise leicht zu evaluierende Downstream-Maßnahmen begünstigt werden.