Skip to content
BY 4.0 license Open Access Published by De Gruyter Saur September 9, 2022

Wissenschaftsrat bescheinigt ZB MED und BIBI hohe Dynamik und Potential für die Zukunft

Gutachten bestätigt strukturelle Relevanz und nationale Bedeutung für Wissenschaftseinrichtung

From the journal Bibliotheksdienst

ZB MED – Informationszentrum Lebenswissenschaften und das Bielefelder Institut für Bioinformatik-Infrastruktur (BIBI) durchliefen im vergangenen Jahr eine mehrstufige Begutachtung. Das Ziel: die gemeinsame Aufnahme in die Leibniz-Gemeinschaft und die damit verbundene Förderung durch Bund und Länder. Der Wissenschaftsrat veröffentlichte nun seine Stellungnahme und das Ergebnis einer Begutachtung durch eine mit Expert*innen besetzte Arbeitsgruppe. Es bescheinigt ZB MED eine erfolgreiche Neuausrichtung und eine sehr positive Entwicklung mit hoher Dynamik in den letzten Jahren. Die Zusammenarbeit von ZB MED und BIBI wird als sinnvoll und hilfreich für erfolgreiche Forschung bewertet. Die endgültige Entscheidung über eine Aufnahme in die Leibniz-Gemeinschaft trifft die Gemeinsame Wissenschaftskonferenz im November 2022.

Der Wissenschaftsrat beurteilt in seiner vorliegenden Stellungnahme drei Parameter für ZB MED/BIBI: wissenschaftliche Qualität, überregionale Bedeutung und strukturelle Relevanz. Das Gutachten bestätigt, dass ZB MED und BIBI grundsätzlich als Infrastruktur- und Forschungseinrichtung für lebenswissenschaftliche Daten und Informationen wichtige und relevante Aufgaben wahrnehmen. Ebenso erkennt es an, dass diese Aufgaben von nationaler Bedeutung sind. Für die Zukunft bescheinigt der Wissenschaftsrat den beiden Einrichtungen großes Potential, da sie sich dauerhaft zu einem gemeinsamen innovativen und überregional nachgefragten Infrastruktur- und Forschungszentrum für die Lebenswissenschaften entwickeln könnten.

Der Wissenschaftsrat würdigt, dass ZB MED und BIBI zum einen eine Gesamtstrategie und ein abgestimmtes Vorgehen entwickelt und umgesetzt haben. Zum anderen erkennt er an, dass die gemeinsame Arbeit mit großem Engagement und viel Sachkenntnis angegangen wird. Die signifikante Steigerung der eingeworbenen Drittmittel wird positiv hervorgehoben. Die Kommission sieht die Alleinstellungsmerkmale von ZB MED und BIBI in der Informationsversorgung und Archivfunktion für Literatur und Daten in Kombination mit cloud-basierten Diensten sowie der gemeinsamen Forschung für die Lebenswissenschaften in Deutschland.

Prof. Dr. Dietrich Rebholz-Schuhmann, Wissenschaftlicher Direktor von ZB MED, begrüßt, dass das Gutachten wichtige Fortschritte in der Entwicklung von ZB MED und BIBI benennt: „Wir haben in den vergangenen Jahren unsere Transformation mit großem Engagement erfolgreich vorangetrieben. Das erkennt der Wissenschaftsrat an und bestätigt uns darin, diesen Weg weiterzugehen und unser Alleinstellungsmerkmal dabei weiterzuentwickeln.“

Die Entscheidung über die gemeinsame Aufnahme von ZB MED und BIBI in die Leibniz-Gemeinschaft wird auf Grundlage der Stellungnahme und einer darauf aufbauenden Empfehlung von der Gemeinsamen Wissenschaftskonferenz in ihrer Sitzung im November 2022 getroffen. In die Stellungnahme des Wissenschaftsrates fließt auch eine Stellungnahme des Senats der Leibniz-Gemeinschaft ein. Diese bestätigt ZB MED und BIBI einen strategischen Nutzen für die Leibniz-Gemeinschaft sowie institutionelle Passfähigkeit und eine insgesamt sehr gute Leistung.

Direktor Dietrich Rebholz-Schuhmann blickt voraus: „Auch nach der Begutachtung werden wir uns nicht auf dem Erreichten ausruhen. Wir überarbeiten kontinuierlich unsere Ziele und Maßnahmen und passen unsere Ausrichtung an neue Gegebenheiten und Anforderungen an. Wir nehmen Herausforderungen, Veränderungen und Wandel als treibende Kraft für unseren Fortschritt wahr und wollen ZB MED unter Berücksichtigung der Hinweise des Wissenschaftsrates als das überregionale zentrale Infrastruktur- und Forschungszentrum für lebenswissenschaftliche Daten und Informationen positionieren.“

Weitere Information im Internet:

Hintergrund-Information

ZB MED – Informationszentrum Lebenswissenschaften ist ein Infrastruktur- und Forschungszentrum für lebenswissenschaftliche Informationen und Daten. Ziel ist es, die Forschung für Mensch und Umwelt zu unterstützen und zu stärken: von Medizin über Biodiversität bis hin zu Umweltschutz.

Die Arbeit von ZB MED orientiert sich an den strategischen Leitlinien:

  • Forschen + vernetzen: Wir forschen gemeinsam mit der regional, national, europäisch und weltweit vernetzten Forschungsgemeinschaft.

  • Data Science: Wir ermöglichen Datenanalysen und generieren neue Erkenntnisse durch Forschung.

  • Zugang zu Informationen: Wir stellen den Zugang zu Information, Literatur und Daten als zentrale Informationsinfrastruktur nachhaltig bereit.

  • Open + FAIR: Wir fördern die offene und reproduzierbare Wissenschaft im Sinne von Open Science und FAIR-Prinzipien.

  • Wissens- und Kompetenzvermittlung: Wir vermitteln aktiv Wissen, Kompetenzen und Fähigkeiten.

ZB MED bietet als zentraler Information Hub für die Lebenswissenschaften eine Kombination aus überregionaler Informationsversorgung, Big-Data-Analysen und Wissensvermittlung. Dies unterstützt die Forschenden umfassend im Sinne von Open Science entlang des gesamten Forschungskreislaufs und ermöglicht so neue Erkenntnisse: Information und Wissen für die Lebenswissenschaften.

Weitere Informationen unter www.zbmed.de.

Kontakt:

Ulrike Ostrzinski

Pressesprecherin ZB MED

Gleueler Str. 60 | 50931 Köln

Tel.: +49 (0) 221 478 5687 | Fax: +49 (0) 221 478 7124

E-Mail:

ZBW unterstützt den freien Zugang der Schriften des Vereins für Socialpolitik

Renommierte wirtschaftswissenschaftliche Schriftenreihe erscheint zukünftig im Open Access

Die ZBW – Leibniz-Informationszentrum Wirtschaft, der Verlag Duncker & Humblot und die Fachgesellschaft Verein für Socialpolitik wandeln „Schriften des Vereins für Socialpolitik“ in ein Open-Access-Modell um. Alle neuen Titel der renommierten Reihe erscheinen ab 2022 im Open Access. Die historischen Jahrgänge ab 1873 werden schrittweise frei verfügbar gemacht.

Als nationale Informationsinfrastruktur für die Wirtschaftsforschung kooperiert die ZBW – Leibniz-Informationszentrum Wirtschaft aktiv mit Wissenschaftsverlagen, um die Open-Access-Transformation voranzubringen. Die ZBW, der Verlag Duncker & Humblot und die Fachgesellschaft Verein für Socialpolitik wandeln jetzt die „Schriften des Vereins für Socialpolitik“ (SVS) in ein Open-Access-Modell um.

Künftige Titel dieser Reihe sind digital unmittelbar bei Erscheinen frei verfügbar. Im Mai 2022 erschien der erste Reihentitel im Open Access. Zusätzlich werden 2022 die verfügbaren Archivjahrgänge bis zurück zum Jahr 1873 Open Access gestellt. Insgesamt werden sukzessive über 700 Werke frei verfügbar und nachnutzbar.

Die ZBW trägt die Kosten für Produktion und Open-Access-Stellung der Reihe und macht die Titel auch über das Fachrepository EconStor zugänglich. Für die Autor*innen fallen mit diesem neuen Modell daher keine Gebühren (= Book Processing Charges) an.

Der Verein für Socialpolitik ist eine der größten Vereinigungen von Wirtschaftsforschenden in Deutschland. Die Reihe „Schriften des Vereins für Socialpolitik“ besteht seit der offiziellen Gründung der Vereinigung im Jahr 1873. In der Reihe befinden sich Titel von bedeutenden Ökonom*innen wie Ludwig von Mises, Friedrich August von Hayek und Gustav Stolper.

[O-Ton] Thorsten Meyer, Bibliotheksdirektor der ZBW:

„Wir freuen uns, mit unseren renommierten Partnern Verlag Duncker & Humblot und der Fachgesellschaft VfS ein so wichtiges Open-Access-Transformationsprojekt für den Buchbereich umsetzen zu können. Damit haben wir einen wichtigen Meilenstein in der Umsetzung unserer ZBW-Open-Science-Strategie genommen.“

[O-Ton] Andreas Reckwerth, Verlagsdirektor Duncker & Humblot:

„Dass wir die traditionsreichen ‚Schriften des Vereins für Socialpolitik‘ im 150. Jahr unserer Kooperation mit dem Verein nun im Open Access für die Fachwelt erschließen können, freut uns sehr. Den herausragenden Arbeiten, die seit 1873 in der Schriftenreihe erschienen sind und künftig noch erscheinen werden, sichern wir damit langfristig die ihnen gebührende Sichtbarkeit. Unser Dank gilt der ZBW für die Ermöglichung dieses Projekts.“

[O-Ton] VfS-Vorstand: Prof. Georg Weizsäcker, Ph.D.:

„Über das Open Access-Modell erhöhen wir die Sichtbarkeit und Auffindbarkeit unserer wissenschaftlichen Erkenntnisse und stellen sie einer breiten Fachöffentlichkeit frei und kostenlos zur Verfügung. Wir freuen uns über die Zusammenarbeit mit dem Duncker & Humblot-Verlag und danken der ZBW für die Umsetzung.“

Über die ZBW – Leibniz-Informationszentrum Wirtschaft:

Die ZBW – Leibniz-Informationszentrum Wirtschaft (ZBW) ist die weltweit größte Informationsinfrastruktur für die Wirtschaftswissenschaften. Die Einrichtung beherbergt rund 4 Millionen Medieneinheiten und ermöglicht den Zugang zu Millionen wirtschaftswissenschaftlicher Online-Dokumente. Allein 2021 wurden mehr als 17 Millionen digitale Volltexte heruntergeladen. Daneben stellt die ZBW eine rasant wachsende Sammlung von Open-Access-Dokumenten zur Verfügung. EconStor, der digitale Publikationsserver, verfügt aktuell über 235.000 frei zugängliche Aufsätze und Working Papers. Mit EconBiz, dem Fachportal für wirtschaftswissenschaftliche Fachinformationen, können Studierende oder Forschende in über 10 Millionen Datensätzen recherchieren. Zudem gibt die ZBW die beiden wirtschaftspolitischen Zeitschriften Wirtschaftsdienst und Intereconomics im Gold Open Access heraus. Die ZBW ist eine forschungsbasierte wissenschaftliche Bibliothek. Mit Professuren in der Informatik, Wirtschaftswissenschaft und Medienwissenschaft und deren international besetzter Doktorandengruppe beschäftigt sich die ZBW transdisziplinär mit dem Thema Open Science. Die ZBW ist in ihrer Forschung international vernetzt. Hauptsächliche Kooperationspartner kommen aus EU-Vorhaben, aus DFG- bzw. BMBF-Projekten sowie aus dem Leibniz-Strategieforum Open Science. Die ZBW ist Teil der Leibniz-Gemeinschaft und Stiftung des öffentlichen Rechts.

URL: www.zbw.eu

Pressekontakt

Dr. Doreen Siegfried, Pressesprecherin

ZBW – Leibniz-Informationszentrum Wirtschaft

Düsternbrooker Weg 120 | 24105 Kiel

Tel.: 0431 88 14-455 | E-Mail:

URL: www.zbw.eu

Historie, Hintergründe, Höhepunkte ‒ Bayerns Kulturportal bavarikon präsentiert virtuelle Ausstellung über das Oktoberfest

bavarikon stimmt Wiesn-Fans, Kultur- und Geschichtsinteressierte mit seiner neuen virtuellen Ausstellung „Oktoberfest – Historie, Hintergründe, Höhepunkte“ auf die 187. Münchner Wiesn ein. Das Internetportal des Freistaats Bayern präsentiert mehr als 200 Exponate aus zwölf bayerischen Kultureinrichtungen und bietet damit einen einzigartigen digitalen Spaziergang über das größte Volksfest der Welt – online unter www.bavarikon.de/oktoberfest.

Vom Pferderennen zum Exportschlager: bavarikon lässt in der virtuellen Ausstellung die über 200-jährige Festgeschichte der Wiesn aufleben und zeigt die Entwicklung der national-monarchisch geprägten Feierlichkeiten des 19. Jahrhunderts zum heutigen weltbekannten „Megaevent“. Schlaglichter aus verschiedenen Jahrzehnten illustrieren, dass das Oktoberfest einem steten Wandel unterworfen war, gleichzeitig aber auch als bayerisch-münchnerisches Fest erhalten blieb. Dabei werden auch seine Schattenseiten, wie das Oktoberfest-Attentat von 1980, beleuchtet.

Bier, Hendl und Steckerlfisch sind auf der Wiesn nicht wegzudenken. Deshalb ist das (historische) Verpflegungsangebot auf dem Oktoberfest genauso Thema der virtuellen Ausstellung wie die Festzelte und deren Wirte. Ein anderes Ausstellungskapitel lässt Interessierte in die Welt der Schaustellerei eintauchen, um mehr über die Anfänge des Gewerbes und die Wurzeln der ältesten Attraktionen auf der Theresienwiese zu erfahren. Aber auch der Ursprung und die Entwicklung traditioneller Festelemente werden thematisiert: Bis heute tragen Programmpunkte wie die Festzüge, das Oktoberfest-Landesschießen und das Zentral-Landwirtschaftsfest dazu bei, dass das Fest seinen identitätsstiftenden Charakter als bayerisches Volksfest bewahren konnte.

Einzigartige schriftliche Quellen, historische Pläne und Fotografien veranschaulichen die gesellschaftlichen, politischen und wirtschaftlichen Faktoren, die das Festgeschehen beeinflussten. Kunstvoll gestaltete Postkarten, Werbeplakate und Gemälde zeigen die Feierlichkeiten auf der Theresienwiese in Farbe. Audio- und Filmaufnahmen sowie historische Wiesn-Klänge und Ausschnitte aus Zeitzeugen-Interviews lassen Ausstellungsbesucher*innen direkt in die Geschehnisse eintauchen und porträtieren Persönlichkeiten, die das Oktoberfest zu dem mach(t)en, was es heute ist.

Alle Exponate in bavarikon sind in herausragender digitaler Qualität zu sehen und können bis ins kleinste Detail herangezoomt werden. Spannende mehrseitige Stücke wie etwa das Programm des Oktoberfestes aus dem Auftaktjahr 1810 oder die eindrucksvollen farbigen Lithographien der ersten Festzüge von Gustav Kraus (1804–1852) können darüber hinaus vollständig durchgeblättert werden.

Generaldirektor Klaus Ceynowa: „bavarikon versteht es meisterhaft, die Entwicklung des Oktoberfestes als ein Stück bayerischer und insbesondere auch Münchner Geschichte aufleben zu lassen. Mit der Ausstellung zeigt das Kulturportal einmal mehr seine Kompetenz, anhand ausgewählter digitaler Exponate Themen fesselnd und im zeithistorischen Kontext aufzubereiten.“

Die Ausstellung ist ein Projekt der Bayerischen Staatsbibliothek, das in Zusammenarbeit mit folgenden Partnern entstanden ist: Bayerische Verwaltung der staatlichen Gärten, Schlösser und Seen; Bayerisches Armeemuseum; Haus der Bayerischen Geschichte; Historischer Verein Oberbayern; Institut für Stadtgeschichte und Erinnerungskultur der Landeshauptstadt München; Institut für Volkskunde der Kommission für bayerische Landesgeschichte bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften; Münchner Stadtmuseum; Referat für Arbeit und Wirtschaft der Landeshauptstadt München; Staatliche Archive Bayerns; Stadtarchiv München; Süddeutsche Zeitung Photo; Zentrum für Volksmusik; Literatur und Popularmusik des Bezirks Oberbayern.

Weitere Informationen im Internet:

Über bavarikon

bavarikon ist das Internetportal zu Kunst, Kultur und Landeskunde des Freistaats Bayern. Es macht das vielfältige kulturelle Erbe Bayerns weltweit kostenlos zugänglich und richtet sich sowohl an die breite kulturinteressierte Öffentlichkeit als auch an wissenschaftliche Nutzer*innen. Mittlerweile stehen über 400.000 Inhalte von 140 Kultureinrichtungen online zur Verfügung. bavarikon ist ein Gemeinschaftsprojekt des Staatsministeriums für Wissenschaft und Kunst und des Staatsministeriums für Digitales. Die Bayerische Staatsbibliothek trägt den laufenden redaktionellen, technischen und organisatorischen Betrieb.

Über die Bayerische Staatsbibliothek

Die Bayerische Staatsbibliothek, gegründet 1558 durch Herzog Albrecht V., ist mit 36,8 Millionen Medieneinheiten die größte wissenschaftliche Universalbibliothek Deutschlands und eine der international bedeutendsten Forschungsbibliotheken. Mit 2,77 Millionen digitalisierten Werken verfügt die Bayerische Staatsbibliothek über den größten digitalen Datenbestand aller deutschen Bibliotheken. Die Bibliothek bietet vielfältige Dienste im Bereich innovativer digitaler Nutzungsszenarien an.

Ansprechpartner

Florian Sepp M.A.

Digitale Bibliothek und Bavarica | Referat Bavarica

Tel.: +49 89 28638-2767 | E-Mail:

Irma Bachhammer M.A.

Presse- und Öffentlichkeitsarbeit

Tel.: +49 89 28638-2024 | E-Mail:

Bayerische Staatsbibliothek

Ludwigstr. 16 | 80539 München

URL: www.bsb-muenchen.de

Qalamos – das neue deutschlandweite Portal für Handschriften aus asiatischen und afrikanischen Schrifttraditionen geht live!

Am 28. Juni 2022 startete Qalamos, das Portal für Handschriften aus asiatischen und afrikanischen Schrifttraditionen. Erstmalig sind nun die Metadaten und Digitalisate von Handschriften aus diesem Bereich aus mehr als 20 deutschen Institutionen in einem gemeinsamen Portal zugänglich.

Mit Qalamos steht der Wissenschaft und der interessierten Öffentlichkeit eine neue Infrastruktur zur Verfügung, die einen direkten Zugang zu Metadaten und Digitalisaten aller orientalischen Handschriftensammlungen in Deutschland ermöglicht. Insgesamt werden derzeit ca. 135.000 Handschriftendatensätze zu mehr als 120.000 physischen Objekten aus asiatischen und afrikanischen Schrifttraditionen in mehr als 160 Sprachen und 80 Schriften präsentiert. Damit hat die mühsame Suche verschiedener Abschriften eines Werkes in gedruckten Katalogen oder sehr disparaten Datenbanken ein Ende. Auf einen Blick ist zu sehen, wie viele Abschriften von einer Handschrift existieren. Ebenso sind die einzelnen Teile eines Werkes rasch zu finden, wenn diese über verschiedene Institutionen verteilt sind. Darüber hinaus bietet das neue Portal die Möglichkeit, miteinander in Beziehung stehende Texte, wie beispielsweise Werk und Kommentar oder Übersetzung, ausfindig zu machen.

Angestrebt ist der möglichst vollständige Nachweis der in deutschen Gedächtnisinstitutionen (Bibliotheken, Museen etc.) bewahrten orientalischen Bestände und ihrer Digitalisate – aber auch Offenheit für internationale Kooperation. In Qalamos werden heute schon Sammlungen aus Indonesien, Mauretanien und dem Jemen präsentiert, die aus Forschungskooperationen mit deutschen Einrichtungen hervorgegangen sind.

Am 28. Juni 2022 wurde der Launch von Qalamos mit einer Abendveranstaltung an der Staatsbibliothek zu Berlin gefeiert. Nähere Informationen hierzu finden Sie auf dem Blog der Staatsbibliothek zu Berlin.

Das Portal wird im Rahmen des DFG-Projekts „Orient-Digital“ (Laufzeit 2020–2023) entwickelt. Projektpartner sind die Staatsbibliothek zu Berlin, die Bayerische Staatsbibliothek in München, die Forschungsbibliothek Gotha und das Universitätsrechenzentrum Leipzig. Aktuell stehen die Sprachgruppen Arabisch, Persisch und Osmanisch-Türkisch im Mittelpunkt. In einer geplanten zweiten Projektphase werden südasiatische Sprachgruppen den Schwerpunkt bilden.

„Qalamos“ kommt aus dem Altgriechischen und ist ein Begriff, der abgewandelt in vielen Sprachen − vom Arabischen bis zum Altäthiopischen über das Swahili bis zum Sanskrit − Schreibrohr bedeutet. Er steht für die Vielfalt, aber auch die Verbundenheit der Schriftkulturen. Im Portal werden über 1.500 Jahre unschätzbares Schrift- und Kulturerbe der Menschheit bewahrt, erforscht und für eine gemeinsame Zukunft nutzbar gemacht.

Qalamos ist eine MyCoRe-Anwendung des Universitätsrechenzentrums der Universität Leipzig. Die Gesamtverantwortung liegt bei der Orientabteilung der Staatsbibliothek zu Berlin – Stiftung Preußischer Kulturbesitz.

Weitere Informationen im Internet:

Über die Bayerische Staatsbibliothek und ihre Orient- und Asienabteilung

Die Bayerische Staatsbibliothek, gegründet 1558 durch Herzog Albrecht V., ist mit 36,8 Millionen Medieneinheiten die größte wissenschaftliche Universalbibliothek Deutschlands und eine der international bedeutendsten Forschungsbibliotheken. Mit 2,77 Millionen digitalisierten Werken verfügt die Bayerische Staatsbibliothek über den größten digitalen Datenbestand aller deutschen Bibliotheken. Die Bibliothek bietet vielfältige Dienste im Bereich innovativer digitaler Nutzungsszenarien an. Mit 600.000 originalsprachigen Druckwerken und 20.300 Handschriften zählt die Orient- und Asienabteilung zu den international namhaften Sammlungen mit umfangreichen und bedeutenden Beständen aus allen Teilen des Orients und Asiens. Sie betreut die Regionen Nordafrika, den Vorderen und den Mittleren Orient, Zentral-, Süd-, Südost- und Ostasien und ist in sechs Fachreferate gegliedert.

Kontakt

Dr. Thomas Tabery

Orient- und Asienabteilung

Tel.: +49 89 28638-2656 | E-Mail:

Peter Schnitzlein

Presse- und Öffentlichkeitsarbeit

Tel.: +49 89 28638-2429 | E-Mail:

Bayerische Staatsbibliothek

Ludwigstr. 16 | 80539 München

Führungswechsel in der Freundesgesellschaft des Goethe- und Schiller-Archivs Weimar | Klassik Stiftung Weimar spricht Dank aus

Nach 18 Jahren gibt es einen Generationswechsel in der Freundesgesellschaft des Goethe- und Schiller-Archivs in Weimar. Unter der Führung des Vereinsvorsitzenden Prof. Dr. Wolfram Huschke und den langjährigen Vorstandsmitgliedern Eva Beck, Dr. Ulrike Bischof und Cornelia Brendel ist nun die Übergabe des Vereins zum 1. Juli 2022 in zum Großteil neue und auch jüngere Hände vollzogen. Dem neu gewählten Vorstand gehören an: Dr. Elke Richter (Vorsitzende), Dr. Stefanie Freyer, Dr. Gabriele Klunkert, Dr. Gerhard Müller, Dr. Francesca Müller-Fabbri, Dr. Bastian Röther und Franziska Stiebritz.

„Die Zusammenarbeit mit der Freundesgesellschaft ist für das Goethe- und Schiller-Archiv und die Klassik Stiftung Weimar von großer Bedeutung. Die Gesellschaft ermöglichte zahlreiche wichtige Erwerbungen, Restaurierungen und erfolgreiche Veranstaltungen. Exemplarisch sei hier nur der spektakuläre Ankauf eines verschollen geglaubten Goethe-Manuskripts aus dem ‚West-östlichen Divan‘ genannt. Wir bedanken uns herzlich für die hervorragende Arbeit, die der scheidende Vorstand geleistet hat. Dem neuen Vorstand wünschen wir gutes Gelingen und freuen uns auf eine fruchtbare Zusammenarbeit“, gratuliert Dr. Ulrike Lorenz, Präsidentin der Klassik Stiftung Weimar.

Die Initiative zur Gründung ging von Dr. Ulrike Bischof und ihrem Ehemann Hubert Böttger aus bürgerschaftlichem Engagement heraus im Jahr 2004 aus. In den ersten 5 Jahren des Bestehens unterstützte der Verein, dem inzwischen über 160 Mitglieder angehören, mit eingeworbenem Spendengeld die Restaurierungsarbeiten des Archivs. Durch eine Neuorientierung in den Zielen ihrer Arbeit gelang es, den reichen Bestand an Archivalien des Archives durch erfolgreiche Teilnahme an verschiedenen Auktionen oder aus Privathand angekaufter Autographen weiter zu bereichern. Darunter befanden sich Briefe und Manuskripte von Goethe, Herder, Wieland, Johanna Schopenhauer und Ottilie von Goethe. Die genannten Erwerbungen im Wert von über 330.000 Euro gingen als Schenkungen in das Eigentum der Klassik Stiftung Weimar über.

Ebenso gab es eine Vielzahl verschiedenster Unterstützungen für originäre Archivveranstaltungen wie Vorträge und Ausstellungseröffnungen. Seit 2014 unterstützt der Verein zudem das Erscheinen der Begleitkataloge zu Ausstellungen des Goethe- und Schiller-Archivs. Die Herausgabe einer eigenen Publikation, der Manuskripte 1 bis 10, die auch in der Fachwelt Beachtung fanden, ist mit einem Kompliment für solches Engagement und mit einem großen Dank an die Macher*innen verbunden.

Ein großer Dank gebührt den Mitgliedern und Spender*innen. Eine große Anzahl von Mitarbeiter*innen des Goethe- und Schiller-Archivs, manche auch als Mitglied, halfen direkt oder auch „hinter den Kulissen“. Darüber hinaus möchte der bisherige Vorstand allen Kuratoren des Vereins und auch den ehemaligen Direktoren Prof. Dr. Jochen Golz, Dr. Bernhard Fischer und dem ehemaligen Vereinsvorsitzenden Dr. Jürgen Seifert für ihre hilfreiche Unterstützung einen herzlichen Dank sagen.

Klassik Stiftung Weimar erhält Förderung der Getty Foundation | Internationaler Workshop für innovative Arbeit mit Kunst auf Papier geplant

Die Direktion Museen der Klassik Stiftung Weimar gehört zu 15 ausgewählten Kunst- und Kulturinstitutionen weltweit, die im Rahmen der „Paper Project“-Initiative von der Getty Foundation Förderungen in Höhe von insgesamt fast 1,3 Millionen Dollar erhalten. Die in Los Angeles ansässige Einrichtung unterstützt mit ihren Zuwendungen Ausstellungen, Publikationen, digitale Projekte und Workshops, die sich mit innovativen Methoden zur Erforschung und dem Erhalt von Kunst auf Papier beschäftigen.

Dank der Förderung wird die Stiftung im kommenden Jahr einen internationalen Workshop zu den neuesten kunsttechnologischen Verfahren für die Untersuchungen von Zeichnungen mit Nachwuchswissenschaftler*innen und erfahrenen Spezialist*innen organisieren. Unter dem Titel „Between Connoisseurship and Science. New Demands on Research and Curatorship of Drawings“ stehen dabei Fallstudien aus den breit gefächerten Graphischen Sammlungen der Klassik Stiftung Weimar im Fokus: Werke von Rembrandt und seines Kreises werden ebenso untersucht wie Arbeiten der Bauhaus-Künstler*innen oder Zeichnungen Johann Wolfgang von Goethes.

„Die in den letzten Jahren erzielten Fortschritte in der technischen Analyse von Zeichnungen stellen Kurator*innen von Kunst auf Papier vor besondere Herausforderungen, bieten gleichzeitig aber auch spannende neue Möglichkeiten“, so Christoph Orth, Kustode Graphische Sammlungen bei der Klassik Stiftung Weimar. „Die Unterstützung der Getty Foundation wird uns die Möglichkeit geben, das Spannungsfeld zwischen naturwissenschaftlichen Untersuchungsmethoden und den kunsthistorisch-geisteswissenschaftlichen Ansätzen auszuloten, um auf diese Weise neue Perspektiven für die Zeichnungsforschung zu entwickeln.“ Dabei soll nicht zuletzt die Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses und die weiterführende internationale Vernetzung im Vordergrund stehen, wie Museumsdirektorin Annette Ludwig betont: „Wir freuen uns über die Förderung der Getty Foundation, bietet sie uns doch die Möglichkeit, die Museen der Klassik Stiftung Weimar mit ihren einzigartigen Sammlungen als Forum des weltweiten wissenschaftlichen Austausches und der innovativen kuratorischen Arbeit zu stärken.“

Das 2018 ins Leben gerufene „Paper Project“ der Getty Foundation finanziert eine Vielzahl von Projekten ambitionierter Einrichtungen aus aller Welt, die sich mit Druckgrafik und Zeichnungen beschäftigen. Ein Schwerpunkt ist dabei die Förderung junger Kurator*innen in ihrer beruflichen Weiterentwicklung. Die Klassik Stiftung Weimar gehört mit den Staatlichen Kunstsammlungen Dresden zu den ersten deutschen Kulturinstitutionen, die in diesem Rahmen durch die Getty Foundation gefördert werden.

Kontakt:

Klassik Stiftung Weimar

Stabsreferat Kommunikation, Öffentlichkeitsarbeit, Marketing

Burgplatz 4, D-99423 Weimar | PF 2012, D-99401 Weimar

Tel.: +49 3643 545-113 | FAX: +49 3643 545-118 | E-Mail:

www.klassik-stiftung.de | blog.klassik-stiftung.de | facebook.de/klassik.stiftung.weimar

Published Online: 2022-09-09
Published in Print: 2022-09-06

© 2022, publiziert von De Gruyter.

Dieses Werk ist lizensiert unter einer Creative Commons Namensnennung 4.0 International Lizenz.

Downloaded on 16.5.2024 from https://www.degruyter.com/document/doi/10.1515/bd-2022-0086/html
Scroll to top button