Doppelte Personenzentrierung – Leitidee für den Leistungsmix in der häuslichen Versorgung : Policy Paper

Im Fokus des Arbeitspapiers steht die nötige Rahmung von häuslichen Pflegesettings, in denen An- und Zugehörige einen Teil der Versorgung übernehmen. Die häusliche Pflege darf keine ‚Black Box‘ bleiben, für die sich Gesellschaft und Staat nicht interessieren, weil deren ‚Innenleben‘ als reine Privat...

Verfasser: Hagedorn, Jonas
Hänselmann, Eva
Emunds, Bernhard
Heimbach-Steins, Marianne
Dokumenttypen:Arbeitspapier
Medientypen:Text
Erscheinungsdatum:2022
Publikation in MIAMI:25.07.2022
Datum der letzten Änderung:25.07.2022
Reihe:Sozialethische Arbeitspapiere des Instituts für Christliche Sozialwissenschaften, Bd. 17
Angaben zur Ausgabe:[Electronic ed.]
Schlagwörter:Sozialethik; Altenpflege; Personenzentrierung; Angehörigenpflege; Case- und Caremanagement
Fachgebiet (DDC):241: Christliche Ethik
Lizenz:CC BY-SA 4.0
Sprache:Deutsch
Anmerkungen:Zugleich erschienen als FAgsF Nr. 80.
Format:PDF-Dokument
URN:urn:nbn:de:hbz:6-93049464951
Weitere Identifikatoren:DOI: 10.17879/93049463318
Permalink:https://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:hbz:6-93049464951
Onlinezugriff:ics_2022_17.pdf

Im Fokus des Arbeitspapiers steht die nötige Rahmung von häuslichen Pflegesettings, in denen An- und Zugehörige einen Teil der Versorgung übernehmen. Die häusliche Pflege darf keine ‚Black Box‘ bleiben, für die sich Gesellschaft und Staat nicht interessieren, weil deren ‚Innenleben‘ als reine Privatsache betrachtet wird. Im Gegenteil: Im Sinne einer doppelten Personenzentrierung argumentieren wir für eine staatliche Schutzverantwortung für Pflegebedürftige und eine subsidiäre Verantwortung des Staates für Pflegepersonen. Das Arbeitspapier stellt die Strukturen und Kooperationen dar, über die diese Schutzverantwortung im Rahmen eines durchdachten Case- und Caremanagement auf kommunaler Ebene eingelöst werden kann. Pflegebedürftige nur gut versorgt und Pflegepersonen nur wirksam vor Überlastung geschützt werden, wenn eine ambulante und teilstationäre Pflegeinfrastruktur flächendeckend in ausreichendem Maße zur Verfügung steht und Pflegestützpunkte plus eingerichtet sind, die die Menschen beraten, ihnen Koordinationsleistungen abnehmen und den Leistungsmix in der häuslichen Versorgung verlässlich begleiten und sichern. Seiner subsidiären Verantwortung für Pflegepersonen kann der Staat darüber hinaus durch die Einführung eines steuerfinanzierten Pflegendengeldes entsprechen, das der Absicherung der Hauptpflegepersonen dient. Das Arbeitspapier plädiert – auch aus verteilungspolitischen Erwägungen – für ein einkommensunabhängiges Transfereinkommen, nicht für eine Lohnersatzleistung.