Vergleichende genetische Kartierung der Feuerbrandresistenz bei <em>Malus</em> sp.

Autor/innen

  • Andreas Peil Julius Kühn-Institut, Bundesforschungsinstitut für Kulturpflanzen, Institut für Züchtungsforschung an Obst, Dresden
  • Ofere Emeriewen Julius Kühn-Institut, Bundesforschungsinstitut für Kulturpflanzen, Institut für Züchtungsforschung an Obst, Dresden; Instituto Agrario di San Michele all'Adige – IASMA, San Michele all'Adige (TN), Italien
  • Klaus Richter Julius Kühn-Institut, Bundesforschungsinstitut für Kulturpflanzen, Institut für Resistenzforschung und Stresstoleranz, Quedlinburg
  • Thomas Wöhner Julius Kühn-Institut, Bundesforschungsinstitut für Kulturpflanzen, Institut für Züchtungsforschung an Obst, Dresden
  • Mickael Malnoy Instituto Agrario di San Michele all'Adige – IASMA, San Michele all'Adige (TN), Italien
  • Magda-Viola Hanke Julius Kühn-Institut, Bundesforschungsinstitut für Kulturpflanzen, Institut für Züchtungsforschung an Obst, Dresden
  • Henryk Flachowsky Julius Kühn-Institut, Bundesforschungsinstitut für Kulturpflanzen, Institut für Züchtungsforschung an Obst, Dresden

Schlagworte:

Feuerbrand, Kartierung, Malus, Resistenz

Abstract

Für die vergleichende Kartierung von Feuerbrandresistenz bei Malus wurden vier Populationen bearbeitet, die als einen Elter einen Donor für Feuerbrandresistenz und als zweiten Elter die anfällige Sorte ‘Idared’ hatten. Als Donoren für Widerstandsfähigkeit wurden definierte Abstammungen der Wildarten M. baccata, M. fusca, M. ×robusta und die widerstandsfähige Pillnitzer Apfelsorte ‘Rewena’ genutzt.

Die Phänotypisierung der Populationen erfolgte in unterschiedlichen Jahren durch Inokulation von vege­tativen Trieben mit dem Erwinia amylovora-Isolat Ea222 und anderen definierten Isolaten unter Gewächshaus­bedingungen. Der Befall der Triebe wurde als Befallsrate, dem Verhältnis der befallenen Trieblänge zur Gesamt­trieblänge, ermittelt. Je nach Isolat und Population va­riierte die durchschnittliche Befallsrate zwischen 10 bis 82%. Die Genotypisierung der Nachkommen zur Erstellung genetischer Karten erfolgte mit Mikrosatelliten-, SNP- und DArT-Markern. Die genetischen Kopplungs­karten wurden mittels Joinmap 4.0 und die Resistenz gegenüber Feuerbrand mit MapQTL5.0 kartiert.

Major-QTLs konnten für M. ×robusta auf Kopplungsgruppe 3, für M. baccata auf Kopplungsgruppe 12 und für M. fusca auf Kopplungsgruppe 10 detektiert werden. Während die Feuerbrand-QTLs von M. ×robusta 5 und M. fusca je nach Jahr bis zu ca. 87% der phänotypischen Varianz erklären können, erklärt der QTL von M. baccata nur ca. 45%, was die Existenz eines zweiten QTL nahe legt. Für die resistente Sorte ‘Rewena’ konnte kein QTL detektiert werden.

Mit den Markern, die im Bereich der detektierten QTLs liegen, kann auf Resistenz gegenüber Feuerbrand selektiert werden. Damit ist eine Kombinierung unterschiedlicher Feuerbrandresistenz-QTLs möglich. Auf dieser Basis können zukünftig Sorten gezüchtet werden, die dauerhaft widerstandsfähig gegenüber Feuerbrand sind, um diese dann dem deutschen Obstbau zur Verfügung stellen zu können.

DOI: 10.5073/JfK.2014.12.02, https://doi.org/10.5073/JfK.2014.12.02

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Veröffentlicht

2014-12-01

Ausgabe

Rubrik

Originalarbeit